Samstag, 31. Dezember 2011

Mein Strickjahr 2011

In letzter Zeit habe ich öfters darüber nachgedacht, wie mein Strickjahr 2012 wohl aussehen wird. Dieses Jahr neigt sich dem Ende zu und ich habe mich im Laufe das Jahres auf den Weg gemacht, Projekte anzugehen, die schon sehr lange auf ihre Umsetzung warten. Das erste in dieser langen Reihe waren die Paraphernalia-Socken. Es war ein befriedigendes Gefühl, als sie ohne Komplikationen fertig geworden und so gut gelungen sind. Ebenso freue ich mich über die fingerlosen Shetland-Handschuhe, den naturfarbenen Aranpullover und die Wurm-Mütze, alles trage ich derzeit regelmäßig.

Über künftiges möchte ich noch nicht ausführlich schreiben, erst wenn ich etwas in Angriff nehme und die erste Hürde auf dem Weg zum gelungenen Projekt genommen ist. Nur so viel: es sind einige kleinere Dinge wie Mützen und weitere Handschuhe, vor allem aber möchte ich mehr Größeres wie Pullover oder Jacken stricken. Wobei ich bei den größeren Dingen noch etwas zögerlich bin, was ich davon demnächst tatsächlich versuchen werde anzuschlagen. Einen Raglan, einen rundgestrickten Pullover, etwas von Elizabeth Zimmermann… wir werden sehen.

Hier ist die Zusammenfassung aller Werke aus dem vergangenen Jahr:

4 Schals und Tücher
17 Paar Socken, davon 8 Paar für mich und 9 Paar verschenkt
1 Mütze
3 Paar Handschuhe bzw. Stulpen
2 Pullover
2 Kissenhüllen
1 Wärmflaschenhülle
1 Adventskranz

Ich wünsche Euch allen ein kreatives Jahr 2012!

Freitag, 30. Dezember 2011

Bescherung


Ich gebs ja zu, ich liebe Weihnachten auch wegen der Geschenke. Dabei mag ich Überraschungen nicht so gerne, ich äußere lieber konkrete Wünsche und freue mich dann, wenn sie erfüllt werden. Dieses Jahr habe ich mir folgendes gewünscht: das neue Grundlagenbuch von Stephanie van der Linden (stelle ich noch vor), eine DVD von Paul Panzer und zwei CDs mit weihnachtlicher Musik von Kate Rusby. Und zwei sehr liebe Menschen haben mich mit folgendem überrascht: mit der neuen CD von Adoro und der schönen bunten Wolle, die Ihr auf dem Foto seht. Die Wolle hat gerade noch Platz in meiner letzten Vorratskiste. Viel mehr darf jetzt nicht hinzukommen!

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Die verstrickte Dienstagsfrage 52/2011

Das Wollschaf fragt: Ich stricke gerade ein Zopfmuster und frage mich: Was benutzt ihr denn so alles als "Hilfsnadel". Nur spezielle Zopfnadeln, normale andere Stricknadeln oder gar andere Materialien?

Ich stricke ja sehr viel mit Zöpfen und verwende dafür die handelsüblichen Zopfmusternadeln aus Metall mit dem Knick in der Mitte. Wenn ich Socken mit Zöpfen stricke, muss ich jedoch auf andere Nadeln zurückgreifen, weil die 2,5er Nadel zu stark ist. Bis jetzt habe ich auch noch nirgends eine Zopfmusternadel in der Stärke 2 gefunden. Deswegen nehme ich einfach eine kurze gerade Nadel aus einem Nadelspiel für Fingerhandschuhe.

Samstag, 24. Dezember 2011

Wunderweiße Nächte


Es gibt so wunderweiße Nächte,
Drin alle Dinge Silber sind.
Da schimmert mancher Stern so lind,
Als ob er fromme Hirten brächte
Zu einem neuen Jesuskind.

Weit wie mit dichtem Diamantenstaube
Bestreut, erscheinen Flur und Flut,
Und in die Herzen, traumsgemut,
Steigt ein kapellenloser Glaube,
Der leise seine Wunder tut.

Rainer Maria Rilke


Ich hatte so sehr auf weiße Weihnachten gehofft! Das Foto ist aus dem letzten Jahr und spiegelt diesen Wunsch wider. Ich wünsche allen, die hier ab und zu vorbeischauen ein lichterfülltes Weihnachtsfest! Habt Dank für Eure lieben Kommentare und bleibt mir weiterhin treu!

Mittwoch, 21. Dezember 2011

Die verstrickte Dienstagsfrage 51/2011

Das Wollschaf fragt diesmal: Fertigt ihr gestrickte oder gehäkelte Weihnachtsgeschenke an? Wann fangt ihr damit an? Wieviel Zeit investiert ihr dafür? Wer sind die Beschenkten?

Seitdem ich gelernt habe, wie man Socken strickt (das war vor drei Jahren), werden zu Weihnachten fast alle Familienmitglieder gnadenlos mit selbstgestrickten Socken bedacht. Und ich bin so stolz darauf, dass ich mein Können anwenden kann, um den Beschenkten stets warme Füße zu bescheren. Und ich hoffe, dass die Freude nicht nur auf meiner Seite ist! Begonnen wird mit der Sockenproduktion oft schon im Sommer und das zieht sich hin bis kurz vor Weihnachten. Zeit spielt dabei keine Rolle. Es dauert so lange es eben dauert. Fotos der fertigen Werke gibt es diesmal keine, weil die Muster unspektakulär sind und sich jedes Jahr wiederholen.

Samstag, 10. Dezember 2011

Drops Alpaca


Mir war wieder einmal danach, Wolle für ein größeres Strickprojekt zu bestellen, und da kamen mir die Alpaca-Aktionswochen bei Drops gerade recht. (Es gibt noch bis Ende Dezember 25% Rabatt auf alle Alpaca-Garne.) Dieses 100%ige Alpacagarn hatte ich schon länger ins Auge gefasst. Und der Farbton Mittelgrau (0517m) entspricht exakt meiner Vorstellung von einem klassischen und dezenten Grau. Die Wolle ist etwas dünner als erwartet, mit 167 Metern Lauflänge auf 50 Gramm wirkt sie wie vierfädige Sockenwolle. Aber das macht ja nichts.

Und die Wolle kam so schön und liebevoll verpackt an (in grünes Papier gewickelt mit einem Zimtstern dekoriert), dass es wie ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk war.

Ich bin noch unschlüssig, was ich daraus stricken werde. In der engeren Auswahl stehen "Plain and Simple" von Veera Välimäki oder "Lightweight" von Hannah Fettig. Oder es wird doch was mit Zöpfen.

Mittwoch, 7. Dezember 2011

Waldbeeren


Wer hier häufiger mitliest, kann sich vielleicht schon denken, dass diese farbenfrohen Socken nicht für mich sind. Sie sind ein Weihnachtsgeschenk für eine mir nahe stehende Person. Als ich die Wolle vorige Weihnachten geschenkt bekam, wusste ich sofort, zu wem sie am besten passen würde. Das Stricken habe ich sehr genossen, weil ich dabei immer daran denken musste, dass ich damit einem besonderen Menschen eine Freude bereite.

Die Arbeit daran war auch deswegen so schön und niemals langweilig, weil die Wolle ihr ganz spezielles Muster erst nach und nach entfaltet hat. Inzwischen finde ich solche Farbverlaufsgarne eigentlich ganz interessant und gut geeignet für ein schnelles Zwischendurchprojekt.

Muster: Schaft aus 3 M re, 1 M li, Fuß glatt re
Material: Gründl Sockenwolle, 75% Schurwolle, 25% Polyamid, LL 50g/210m, Farbe 531
Verbrauch: 98 Gramm
Größe: 41
Nadeln: 2 und 2,25
Begonnen am: 20. November 2011
Beendet am: 3. Dezember 2011

Dienstag, 6. Dezember 2011

Die verstrickte Dienstagsfrage 49/2011

Ich mache wieder beim Wollschaf mit und die Frage lautet diesmal: Wie bewahrt ihr eure Wolle auf? Extra gewickelt? In Tüten, Kartons, Schränken. Sortiert nach Farben, Verbrauchszweck ( z.B. Sockenwolle, Tuchwolle, etc.) ? Gerne auch Fotos.

Meine Wolle bewahre ich in verschiedenen Kisten und Kartons auf, die überall in der Wohnung verteilt sind, auf dem Schrank, unter dem Bett und unterm Futonsofa, in Ecken und Nischen. (Es wird Zeit, dass ich mir endlich das lang gewünschte Wollregal kaufe, um alles an einem Ort verstauen zu können!) Es gibt eine große durchsichtige Plastikkiste für Pullover- und Jackenwollreste und eine mit Wolle für große Projekte, die ich aus den Originalverpackungen genommen habe. Dann zwei Holzkisten mit Sockenwolle. Und zwei Plastikkisten mit gewickelter Finkhofwolle. Dazu gesellen sich einige Kartons, was ich aber nicht so mag, weil sie schnell in Vergessenheit geraten und man die Wolle darin nicht sieht. Die Sockenwollreste habe ich nach Marken sortiert und bewahre sie derzeit in durchsichtigen Plastikbeuteln auf.

Dienstag, 22. November 2011

Die verstrickte Dienstagsfrage 47/2011

Das Wollschaf hat heute eine sehr schöne Frage, die ich gerne beantworte: Strickmusik! Wenn Du eine CD für einen gemütlichen Strickabend zusammenstellen müsstest, welche Titel würden darauf landen?

Ich habe festgestellt, dass ich beim Stricken zunehmend lieber Musik höre als fernzusehen. Fernsehen lenkt mich zu sehr ab und ich kann nicht gleichzeitig hinsehen und stricken. Und diese Musiker mag ich am liebsten: Josh Groban...


... und Adoro. Also eine Mischung aus Pop und Klassik. Ich mag schöne Stimmen...

In der Vorweihnachtszeit höre ich auch vermehrt Bach und Händel. Musik also, die die feierliche Stimmung unterstreicht. Das wiederholt sich jedes Jahr und ist fast schon ein Ritual.

Sonntag, 20. November 2011

Fingerless Gloves


Ich habe mir schon seit längerem ein Paar fingerlose Handschuhe gewünscht und habe diesen Wunsch nun endlich in die Tat umgesetzt. Für mich sind die Handschuhe etwas ganz Besonderes, weil die Wolle, aus der sie gestrickt sind, etwas ganz Besonderes ist: reine Shetland-Wolle. Sie ist so unglaublich wärmend und etwas rau auf der Haut, aber nicht so kratzig, dass es mich stören würde. Der Farbton heißt "Shetland-Black", ist aber in Wahrheit eher ein dunkles Braun. Die Handschuhe bewähren sich jetzt schon, denn ich trage sie gerne, wenn ich am Schreibtisch am Computer sitze, weil die Tischplatte im Winter etwas kühl ist.

Übrigens finde ich es immer wieder überraschend, wie man nur ausgerüstet mit einem Nadelspiel und zwei Knäueln Wolle so etwas Filigranes wie Fingerhandschuhe stricken kann. Bei meinem ersten Paar hatte ich noch große Zweifel, ob ich das hinbekomme. Dies ist mein viertes Paar und es strickt sich nun fast wie von selbst.

Muster: eigener Entwurf
Material: Jamieson`s of Shetland Spindrift,
100% Shetlandwolle,
LL 105m/25g,
Farbe 101 Shetland Black
Verbrauch: 39 Gramm
Nadeln: Bambusnadelspiel 2,25
Begonnen: am 29. Oktober 2011
Beendet: am 16. November 2011

Mittwoch, 16. November 2011

Die verstrickte Dienstagsfrage 46/2011

Heute möchte ich wieder einmal eine Wollschaf-Frage beantworten: Wie lange strickt ihr denn schon? Habt ihr erst vor kurzem angefangen, strickt ihr schon ein paar Jährchen, oder sogar schon Jahrzehnte? Wer (oder was) hat euch zum Stricken gebracht? Und wo habt ihr es gelernt? Hattet ihr einen "Strick-Hiatus", d.h. habt ihr für ein paar Jahre unterbrochen, und dann wieder angefangen, oder strickt ihr, seit ihr es könnt. Und was ist das erste Stück, dass ihr gestrickt habt?

Das Interesse am Stricken ging von mir selber aus, es gab kein strickendes Vorbild. Ich kann es mir rückschauend auch nicht erklären, warum ausgerechnet diese Art der Handarbeit so gut bei mir ankam. Es ist ein kleines Wunder. Die grundlegenden Techniken hat mir dann meine Mutter beigebracht. Alles weitere habe ich mir aus Büchern angeeignet. Wann genau ich mit dem Stricken begonnen habe und was genau ich da gestrickt habe, kann ich leider nicht mehr rekonstruieren. Ich dürfte etwa 14 Jahre alt gewesen sein. Damals habe ich wirklich jede freie Minute mit Stricken verbracht. Doch im Laufe der Jahre und mit Beginn eines neuen herausfordernden Lebensabschnittes (Studium und Beruf) wurde die Lust am Stricken immer geringer, bis ich schließlich ganz damit aufgehört habe. Es gab einige leider erfolglose Versuche, etwas Tragbares zustande zu bringen. Schließlich erwachte dann das Interesse wieder zu neuem Leben – das war vor etwa 5 Jahren. Seitdem vergeht wirklich kaum ein Tag, an dem ich nicht stricke.

Dienstag, 15. November 2011

Der Advent ...


... rückt langsam näher und so habe ich zwischen meine Weihnachtsgeschenkesocken und den langsam Form annehmenden Gansey dieses schnelle und einfache Projekt eingeschoben und an nur drei Abenden vollendet.

Und das geht so: Man stricke einfach einen Schal in kraus rechts. Meiner hatte eine Breite von 18 cm und eine Länge von 67 cm für einen Strohkranz mit 30 cm Durchmesser. Dann schließt man das ganze zum Ring – ich habe es durch simples Zusammenstricken des provisorischen Anschlags mit den zum Schluss auf der Nadel belassenen Maschen bewerkstelligt. So habe ich es zu meiner großen Überraschung erreicht, dass man keine Naht sieht. Den Ring habe ich dann über den mit Papier umwickelten Kranz gezogen und die untere Naht mit einer Häkelnadel geschlossen.

Noch ein Wort zur Wolle: Es ist eine dicke Dochtwolle von Rödel, die von einem meiner ersten Pullover übriggeblieben war und nun schon seit mehr als 15 Jahren in meiner Restekiste auf diesen Tag gewartet hat. Was für eine wundervolle Idee, einem Adventskranz eine wollige Hülle zu verpassen! Ich finde die etwas flauschige Optik schön und habe den Kranz schon einmal dekoriert.
Wolle: Rödel Urwolle Homespun,
Farbe 8083, Partie 50, 50g=55m
Verbrauch: so etwa 130 bis 140 Gramm (habe vergessen zu wiegen)
Größe: 30 cm Durchmesser
Nadel: Rundstricknadel 5
Begonnen: 7. November 2011
Beendet: 11. November 2011

Zur Ravelry Projekt Seite

Sonntag, 6. November 2011

Auf diese Strickbücher ...


... habe ich mich ganz besonders gefreut. Sie sind beide in japanischer Sprache und haben Aranmuster zum Thema. Wie erwartet sind beide Bücher mit leicht verständlichen Charts versehen, so dass alles ohne Probleme nachzuarbeiten ist.

Das obere Heft ist eine Mustersammlung mit dem Titel "Aran Pattern 100". Es enthält einhundert einmalig kunstvolle und schöne Beispiele. Wobei meistens verschiedene Aranmuster miteinander kombiniert werden. Zum Beispiel diese hier:


Wenn Ihr noch mehr Beispiele sehen möchtet, schaut doch mal bei Google Books.

Das andere Heft gefällt mir vor allem wegen seiner puristischen Aufmachung: vor einem weißen Hintergrund zeigt ein zauberhaftes Model verschiedene Westen und Accessoires. Insgesamt gefallen mir davon vier Modelle - diese beiden sind meine absoluten Lieblinge:


Mit diesen zuckersüßen Bildern verabschiede ich mich ins Wochenende...

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Paraphernalia Nr. 4


Ich habe es ja angedeutet: dieses Muster mag ich momentan am liebsten, und weil das vorherige rosafarbene Paar viel zu schnell fertig gestellt war, habe ich dieses steinfarbene Paar gleich hinterher gestrickt. Die Wolle ist ein ziemlicher Glücksgriff, weil sie voluminöser und softer ist, als ich das bei Lana Grossa Sockenwolle gewöhnt bin. Außerdem ist sie leicht „geheathert“, was nur bei genauem Hinsehen auffällt, und ich finde die Farbe sehr angenehm und neutral. Deswegen mag ich dises Paar auch am liebsten von allen vieren.

Muster: Paraphernalia
Material: Lana Grossa Meilenweit Farbe 1301 Stein, 80% Schurwolle, 20% Polyamid, LL ca. 210m/50g
Nadeln: Bambusnadelspiel 2,25
Verbrauch: 94 Gramm
Größe: 40 (für mich)
Begonnen am: 8. Oktober 2011
Beendet am: 16. Oktober 2011

Montag, 17. Oktober 2011

Paraphernalia Nr. 3


Dies war ein Ausflug in ein für mich ungewöhnliches Gebiet. Nicht was das Muster angeht, das habe ich ja schon zweimal gestrickt und es ist eins meiner liebsten Sockenmuster. Sondern was die Farbe betrifft. Rosa kam mir bis jetzt noch nie unter und ich betrachte die fertigen Socken mit gemischten Gefühlen. Der sanfte Farbton spricht mich durchaus an, nur für ein Oberteil oder ähnliches kann ich mir Rosa derzeit noch nicht vorstellen. Aber wer weiß schon, ob sich mein Geschmack nicht eines Tages ändert. Das hat er ja schon einige Male getan. Das Kapitel „Rosa“ bleibt also offen …

Muster: Paraphernalia (kostenloser Ravelry-Download)
Material: Lana Grossa Meilenweit Farbe 1312, 80% Schurwolle, 20% Polyamid, LL ca. 210m/50g
Nadeln: Bambusnadelspiel 2,25
Verbrauch: 88 Gramm
Größe: 40 (für mich)
Begonnen am: 23. September 2011
Beendet am: 8. Oktober 2011

Samstag, 15. Oktober 2011

Nun auch auf Ravelry

Ich habe damit begonnen, einige meiner fertigen Sachen auch bei Ravelry einzustellen. Wer mal schauen möchte, hier entlang. Ihr findet die Seite auch, wenn Ihr in der rechten Leiste meines Blogs auf das Ravelry-Symbol klickt. Viel Spaß!

Samstag, 1. Oktober 2011

Kim Hargreaves: Shadows


Kim Hargreaves ist wohl eine der produktivsten Desigerinnen unserer Zeit und ich finde ihren geradlinigen Stil sehr ansprechend. Kürzlich erschien ihr neues Winterheft „Shadows“. Die Farben darin sind in grau und dunklem Blau gehalten und die Modelle werden hauptsächlich von Rippen und Zöpfen bestimmt. Dieses Heft steht unter dem Motto "Boy-meets-Girl" und widmet sich der Synthese von männlichen und weiblichen Aspekten, wobei Kim Hargreaves bei ihren gestrickten Modellen wie gewohnt auf eine feminine Silhouette geachtet hat. Weil dies alles absolut meinem eigenen Stil entspricht, habe ich das Heft gekauft.

Martine hat unlängst in ihrem Blog Strickloft einen Beitrag darüber geschrieben, wie sich ein(e) Strickdesigner(in) definiert, wer diesen Titel zu Recht trägt. Ich finde, Kim Hargreaves sollte man unbedingt dazu zählen, denn sie hat über die Jahre ihren ganz unverkennbaren einzigartigen Stil entwickelt, der sich angenehm aus der Masse hervorhebt und auch einen Hauch von Luxus vermittelt.

Den Inhalt des Heftes könnt Ihr hier sehen.

Mittwoch, 28. September 2011

Die verstrickte Dienstagsfrage 39/2011

Das Wollschaf fragt: Hast Du schon mal einen Strickauftrag bekommen – von wem auch immer? Wie lief Dein erster Auftrag ab?

Ich habe diesbezüglich meine Haltung grundlegend geändert. Früher hätte ich mir gut vorstellen können, für Geld Aufträge anzunehmen. Tatsächlich habe ich auch schon einige Strickaufträge bekommen. Das war allerdings immer von mir bekannten Personen – von Freunden, Verwandten oder entfernten Bekannten. Und es waren auch immer nur Socken, nichts Größeres. Dabei möchte ich auch bleiben. Ich möchte die Menschen kennen, für die ich stricke, das Projekt sollte überschaubar sein und mich nicht vor allzu große technische Schwierigkeiten stellen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, einem fremden Menschen etwas so kostbares wie eine Handarbeit zu überlassen. Es steckt soviel Zeit und Liebe darin. Etwas Gestricktes ist für mich etwas sehr Persönliches und ich trenne mich nur dann gerne davon, wenn ich davon ausgehen kann, dass es auch geschätzt wird.

Dienstag, 27. September 2011

Projekt Gansey


Die Geschichte des englischen Fischerpullovers, auch Gansey oder Guernsey genannt, ist sehr gut und ausführlich dokumentiert. Ich selber besitze eine Reihe von Büchern dazu und wage mich nun zum ersten Mal ganz praktisch an einen solchen. Der Gansey ist ein klassischer Männerpullover, der von den Fischern der englischen Küste getragen wurde. Er wird in Runden gestrickt und ist kastenförmig, mit Armzwickeln versehen und hat angestrickte Ärmel. Heutzutage, wo die Grenzen in der Mode verschwimmen, gibt es aber auch schön designte Modelle für uns Frauen, zum Beispiel von Alice Starmore oder Sabine Domnick.

Mir schwebt ein Gansey in der Form vor, wie er auf den beiden Bildern gezeigt wird. Also mit glatt rechts gestricktem unterem Teil und oben mit Querbändern aus großem Perlmuster, aufgelockert durch eine Reihe sogenannter Lebensbäume.

Der grüne Pullover heißt Henry Freeman`s Sweater und stammt aus dem Buch „Pullover für Wind und Wetter“ von Sabine Domnick. Das braune Modell ist ähnlich und heißt Fife-Gansey aus dem Buch „Wollpullover“ von Madeline Weston. Sie dienen mir als Ausgangspunkt und Anregung. Ansonsten werde ich aber von der klassischen Form abweichen. Nicht in Runden, sondern in Teilen stricken, eine Taillierung arbeiten und Armkugeln einsetzen.

Die Wolle, die ich ausgesucht habe, ist die Fuchsschafwolle vom Finkhof. In ihrer ursprünglichen beigen Färbung erzeugt sie bei dem glatt rechts gestrickten Teil eine leicht melierte Struktur und lässt dennoch auch das Muster deutlich hervortreten.

Samstag, 24. September 2011

In Gedanken ...


... bin ich immer noch bei meinem letzten Zopfmusterkissen und plane eine Fortsetzung. Um die Zeit zu überbrücken, habe ich in Anlehnung an das Muster mit den Zöpfen und Rippen dieses Paar Socken fertiggestellt. Ich habe auch dieselbe Farbe verwendet – cremeweiß. Es war eine Freude, das Muster im Kleinen nochmals zu stricken und es ist auch bei Socken sehr wirkungsvoll.

Muster: eigener Entwurf
Wolle: NKD Handstrickgarn, 75% Wolle, 25% Polyamid,
LL ca. 420m/100g
Verbrauch: 97 Gramm
Nadeln: 2,25
Größe: 40
Begonnen: 6. September 2011
Beendet: 22. September 2011

Mittwoch, 21. September 2011

Wurm


Mich fasziniert nach wie vor die Farbe Schwarz. Und für diese Mütze kam erst einmal nicht anderes in Frage als eben Schwarz.

Die Mütze ist simpel aber raffiniert. Sie wird aus wechselnden Reihen von linken und rechten Maschen gestrickt, wobei die Reihen linker Maschen sich in den Vordergrund drängen und nach außen wölben. Die rechten Maschen verschwinden dabei fast.

Besonders gut gelöst und ästhetisch finde ich den Bund: Er wird doppelt rechts gestrickt, umgeklappt und festgestrickt. So sind die Ohren gut geschützt und der Rand dehnt sich nicht aus, sondern behält seine Form.

In der Anleitung wird die Cool Wool (Merinowolle) von Lana Grossa verwendet. Mir schien diese Wolle etwas zu weich und zu dünn. Ich habe mich entschieden, eine vierfädige Sockenwolle doppelt zu nehmen, um ein dichtes festes Gestrick zu erhalten. Und das Ergebnis entspricht genau meinen Vorstellungen.

Meine Änderungen sind minimal: ich habe je Runde eine Masche zusätzlich genommen, also sechs linke Maschen und fünf rechte. Das habe ich neunmal wiederholt und dann vorschriftsmäßig abgenommen. Angeschlagen habe ich 110 Maschen, was mit Nadel 3,5 gestrickt genau einem Kopfumfang von 58 Zentimetern entspricht.

Muster: Wurm (kostenloser Download auf Ravelry)
Wolle: Red Heart Sport Socks, 75% Schurwolle, 25% Polyamid, LL ca. 420m/100g, Farbe schwarz
Verbrauch: 145 Gramm
Nadeln: 3,5
Begonnen:  5. September 2011
Beendet: 14. September 2011

Die verstrickte Dienstagsfrage 38/2011

Das Wollschaf fragt: Mich würde interessieren, wie andere ihre "To do"-Liste verwalten. Ich habe für mich den Eindruck, daß ich wie ein Hamster Anleitungen und Anregungen sammle und diese dann wieder vergesse. Irgendwann fällt mir die Anleitung oder ein Bild in die Hände und ich denke: "Ach, das wolltest du ja auch mal machen." Wie behalten andere Strickerinnen den Überblick? Schreibt man sich alles auf (quasi mit Heft- und Modellnummer oder -name), arbeitet man mit Postits? Ich hab mir auch schon Ordner mit PDF-Dateien angelegt – aber auch die schaue ich ja dann nicht ständig an. Vielleicht hat ja jemand eine zündende Idee.

Ein wirklich übersichtliches System habe ich noch nicht. Bei mir finden sich überall kleine Notizzettel und beschriebene Karteikarten. Darauf sind meine Ideen und Anmerkungen zu künftigen Projekten festgehalten, mit Hinweisen zum Muster, wo es zu finden ist, welche Wolle mir vorschwebt, evtl. ein Foto dazu aus dem Internet, das mich inspiriert hat oder aus Modezeitschriften.

Es macht mir Spaß, Schätze zu sammeln, sie nach einer Weile wieder zu vergessen, um sie später wiederzufinden und neu zu entdecken oder abzuändern. So habe ich den Eindruck, dass die Quelle neuer Ideen nie versiegt...

Dienstag, 13. September 2011

Für den Herbst


Wenn ich so bunte Wolle verstricke, dann ist das meistens ein Geschenk. So auch in diesem Falle. Da die Empfängerin weit entfernt wohnt und zum ersten Mal bestrickt wird, hatte ich etwas Mühe, das Bein und den Fuß auch passend zu machen. Ich habe zwar ihre Maße, aber niemanden mit etwas strammeren Waden, dem ich die Socken probehalber hätte überstreifen können. So muss ich mich auf mein Gefühl verlassen, dass sie wohl passen werden. Hoffen wir das Beste!

Die Färbung der Wolle von Lana Grossa nimmt den nahenden Herbst mit seinen vielen Farben voraus, wie ich finde. Es ist ein richtiges Feuerwerk und trotzdem harmonisch in den einzelnen Nuancen.

Ich habe ein Rippenmuster aus drei Maschen rechts und einer Masche links für den Schaft und Fuß gewählt, so dass die Socken auch dehnbar genug sind.

Wolle: Lana Grossa Meilenweit Special Stile Farbe 05
Verbrauch: 84 Gramm
Größe: 38
Nadeln: 2,25
Begonnen: 23. August 2011
Beendet: 7. September 2011

Dienstag, 6. September 2011

Um zuhause ...


... bequem auf dem Sofa stricken zu können, stecke ich mir immer ein großes Kissen hinter den Rücken. Das wärmt und verhindert Rückenschmerzen beim langen Sitzen. Jetzt war es an der Zeit, dem Kissen ein neues Gewand zu stricken. Das alte aus kleinem Perlmuster in einem sanften Braunton war schon ziemlich abgenutzt und auch sonst nicht sehr schön. 

Vielleicht erinnert Ihr Euch noch an dieses kleine Kissen, es ist noch gar nicht so lange her, dass ich es fertig gestellt habe. Es ist ein richtiger Blickfang und erfreut mich jeden Tag. Aber es ist zu klein für mein Sofa. Daher ist dieses 50x50 Zentimeter große Stück nun entstanden. Aber welches ist schöner? Ich kann mich nicht entscheiden, das neue große oder das kleine oder beide gleich schön? 

Die Wolle für dieses jetzt schon heiß geliebte Zopfmusterkissen war noch von meinem weißen Aranpullover übrig und ich mag ihren sehr rauen Griff, auch wenn das Stricken von Zöpfen damit etwas kraftraubend ist. Die sechs schön gemaserten Holzknöpfe hatte ich in meinem recht überschaubaren Knopfvorrat gefunden. Ich weiß gar nicht, für welches Projekt ich sie ursprünglich gekauft hatte. Sie sind so rustikal wie die Wolle und ich bin froh, für sie nun eine sinnvolle Verwendung gefunden zu haben.

Material: Finkhof dicke Sockenwolle, LL 300m/150g
Muster: meins
Nadel: KnitPro 3,25
Verbrauch: 317 Gramm
Begonnen: 31. Juli 2011
Beendet: 3. September 2011

Montag, 5. September 2011

Alltagssocken Nr. 2


Dieses Paar Herrensocken dürfte einen neuen Strickrekord aufstellen: Sie waren in nur neun Tagen fertig. Das lag vor allem daran, dass ich sie nach exakt den gleichen Maßen wie die Garter Rib Socks gestrickt habe und so weder probieren noch ribbeln musste.

Das Muster für diese Socken nenne ich Waffelmuster, weil es tatsächlich an die Struktur einer Waffel erinnert. Ich habe es schon einmal gestrickt und finde es nach wie vor perfekt für Männerfüße. Leider musste ich das erste Paar schon nach einmaligem Tragen entsorgen, weil die billige Discounterwolle enorm zum Filzen neigte. Ich hoffe, dass die neuen Socken aus Wolle von Coats diesem Schicksal entgehen.

Die Socken wirken etwas unförmig, wenn man sie einfach so ausbreitet und auf den Tisch legt. Das schmale Bein und der weite Fuß … Aber angezogen zeigt sich, dass sie perfekt sind! Sie entsprechen exakt der Anatomie des Empfängers und ich muss gestehen, dass mich da ein ein wenig Stolz überkommt. Auch wenn sie simpel sind in der Konstruktion und im Muster. Oder vielleicht weil sie so simpel sind?

Muster: Socken mit Waffelmuster und glattem Fuß
Material: Red Heart Sport Socks, 75% Schurwolle, 25% Polyamid, LL 100g/410m, Farbe 00041 (dunkelbraun)
Verbrauch: 99 Gramm
Nadeln: 2 und 2,5
Begonnen am: 14. August 2011
Beendet am: 22. August 2011

Samstag, 20. August 2011

Hugs & Kisses


Diese Socken weigern sich leider beharrlich, vernünftig fotografiert zu werden. In der Realität kommt das verschlungene Zopfmuster viel besser zur Geltung und gefällt mir richtig gut. Das leicht selbstmusternde Garn von Coats bewegt sich gerade noch im Rahmen des Möglichen was Muster angeht. Die Farbe wechselt von Hellgrau über Mittel- zu Dunkelgrau und der Farbrapport ist dabei so kurz, dass statt Streifen kurze Stückchen entstehen.

Das Muster ist wieder so eines, das mir schon lange vorschwebte, seitdem ich es zum ersten Mal bei Ingrids Strickpraxis gesehen habe. Nur die passende Wolle fehlte bislang. Jetzt gehe ich wieder auf Wollsuche, denn ich möchte diese Socken gerne noch einmal stricken, am liebsten in einfarbigem Garn, aus purer Neugierde, wie dann das Ergebnis ausfällt.

Muster: Hugs & Kisses, aus dem Gedächtnis gestrickt
Wolle: Red Heart Sport Socks Color,
75% Schurwolle, 25% Polyamid,
LL ca. 410m/100g
Verbrauch: 90 Gramm
Begonnen: 16. Juli 2011
Beendet: 13. August 2011

Mittwoch, 17. August 2011

Schwelgen in Erinnerungen


Endlich kann ich Euch wieder etwas Fertiges zeigen - meinen weißen Aran nach eigenem Entwurf. Dieser Pullover weckt Erinnerungen an vergangene Zeiten. Warum? Weil ich zwei ähnliche Pullover ganz am Anfang meiner Strickleidenschaft besessen habe. Einen weißen, diesem sehr ähnlich, und einen grauen. Ich habe diese Pullover eigentlich ständig getragen und heiß geliebt. Sie waren Ausdruck meiner Kreativität und meiner Liebe zu dieser Art von Mustern. Und sie entsprachen mir, weil ich sie völlig unbeeinflusst von modischen Kriterien ganz nach meinen eigenen Vorstellungen gefertigt hatte, und nicht zuletzt, weil ich dabei viele schöne Stunden mit Stricken verbracht habe. Und all die warmen Gedanken hatte ich wieder, während ich an diesem Pullover gearbeitet habe. Was ihn besonders liebenswert macht: er verweist auf eine sehr reiche Stricktradition - die der Araninseln - und versetzt mich beim Betrachten jedesmal in eine andere Zeit und Kultur.


Die Wolle für diesen Pullover stammt vom Finkhof und hat schon viel erlebt. Sie wurde etliche Male verstrickt und immer wieder geribbelt und lag dann viele Jahre in einer Kiste. So geht es mir leider oft. Ich warte und probiere lange, bis Muster und Garnqualität perfekt harmonieren. Nun hat diese wunderbar rauhe cremeweiße Wolle endlich ihre Bestimmung gefunden und ich finde, sie eignet sich hervorragend für plastische Muster, weil sie diese sehr gut hervortreten lässt. Und sie bleibt auch nach dem Waschen noch in Form.

Der Entwurf für diesen Pullover ist mein eigener. Das Muster ist simpel aber wirkungsvoll und fügte sich problemlos ins Strickstück ein. Ich brauchte weder in der Breite noch in der Höhe korrigieren, nachdem ich eine Maschenprobe gestrickt und ausgemessen habe. Entgegen der damals verwendeten Kastenform mit einfach angesetzten Ärmeln habe ich diesmal viel Wert auf eine körpernahe Passform gelegt und eine leichte Taillierung gearbeitet, außerdem auch tiefe Armausschnitte mit dazugehöriger Armkugel. Das ist mir auch recht gut gelungen und nach einigem Probieren habe ich am Hals einen Rollkragen gestrickt, weil es am besten passte. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis - es ist schon jetzt ein absolutes Lieblingsstück.

Material: Finkhof dicke Sockenwolle, LL 300m/150g
Muster: meins
Nadel: 3,5
Verbrauch: 664 Gramm
Begonnen: 9. Juni 2011
Beendet: 6. August 2011

Freitag, 5. August 2011

Passend zu meinem neuen Pullover ...

... der fast fertig ist, habe ich mir dieses kleine Büchlein gekauft.


Es versetzt mich in eine Zeit, in der die Lebensbedingungen noch hart waren und Stricken noch kein Kunsthandwerk, sondern dazu da, um etwas Warmes auf dem Leib zu haben. Wie leicht neigt man doch dazu, die "einfachen Zeiten" zu romantisieren. Geblieben sind die wunderbaren und kunstvollen Muster der Aranpullover, die nichts von ihrer Wirkung eingebüßt haben.

Sehr lustig fand ich die Anekdote, dass einige der strickenden Frauen sonntags in die Kirche gingen, nicht so sehr mit dem Gedanken an Gott als vielmehr, um die neuesten Muster auf den Sonntagspullovern abzuschauen und die es dann ganz eilig hatten nach Hause zu kommen, um gleich loszustricken.

Donnerstag, 28. Juli 2011

Priscilla A. Gibson-Roberts: Simple Socks – Plain and Fancy


Dieses Buch liegt schon eine Weile auf meinem Tisch und ich habe es nach und nach studiert. Ich finde es bemerkenswert, wie intensiv sich die Autorin mit dem Thema Sockenstricken auseinander gesetzt hat, was schließlich zu diesem Buch geführt hat. Sie war auf der Suche nach der perfekten Socke und hat sich in alle nur denkbaren historischen Beispiele und ethnischen Traditionen vertieft. Aber wirklich überzeugt hat sie schließlich die Methode, sowohl Ferse als auch Spitze mit verkürzten Reihen zu stricken. Ihre Überzeugung, hierin das Maß aller Dinge gefunden zu haben, wirkt durchaus ansteckend. In ihrem Buch wird die Technik Schritt für Schritt erklärt. Allerdings gibt es hier, wie auch in „Knitting in the Old Way“, keine Fotos, nur gut gegliederten Text und Handzeichnungen, wie zu verfahren ist, nebst hilfreichen Tabellen zur Ermittlung der Maschenzahl. Daran muss man sich erst gewöhnen, es ist nicht ganz einfach, die Materie ohne ein Probestück zu verstehen. Sie erläutert das Vorgehen sowohl für kurze Socken als auch für lange Kniestrümpfe, entweder auf östliche Art von der Spitze an gestrickt oder auf westliche Art von oben. Ich mochte dieses Buch auf Anhieb und finde, es ist eine wirkliche Bereicherung.

Sonntag, 24. Juli 2011

Anleitung Shetland-Stulpen


Muster: Grundlage waren die Stulpen „Dashing“ von Cheryl Niamath aus Knitty Spring 2007

Material: Jamieson`s of Shetland Spindrift, 100 % Shetlandwolle, LL 105 m/25 g

Da ich ein dünneres Garn als angegeben verwendet habe, musste ich einige Änderungen vornehmen. Ich habe auch den Daumenkeil anders eingesetzt. Hier meine Anleitung:

Rechter Handschuh:

50 M mit Nd. 2,5 anschl. (Der Handschuhrücken geht über 29 M, die Innenseite über 21 M) 18 Rd. im Rippenmuster arb. (4 M re, 1 M li)
19. Rd.: mit den Zöpfen beginnen (4 M auf Zopfnd. hinter die Arbeit legen, 4 M re, 1 M li, die M der Zopfnd. re str.), 1 M li, 4 M re, 1 M li, 4 M re, 1 M li, nochmals den Zopf arb.
9 Rd. im Rippenmuster str.
29. Rd.: 4 M re, 1 M li, 4 M re, 1 M li, Zopf wie beschrieben arb., 1 M li, 4 M re, 1 M li, 4 M re
9 Rd. im Rippenmuster str.
39. Rd.: wie in 19. Rd str.
9 Rd. im Rippenmuster str.
49. Rd.: wie in 29. Rd str.
weiter im Rippenmuster
Achtung! In 41. Rd. mit dem Daumenkeil beginnen. Dazu nach der 2. und vor der 5. M der Innenseite je 1 M aus dem M-Querdraht re verschränkt herausstr. Diese Zunahmen noch 6x in jeder 4. Rd. wdh (jeweils eine M vor und nach den bereits zugenommenen M zun.). Der Keil zählt dann 16 M, noch 5 Rd. darüber str. In der 71. Rd. die 16 M des Keils auf einem Hilfsfaden stilllegen.
Aus farblich abstechendem Garn eine Luftmaschenkette über 8 M häkeln. Aus dieser Kette 8 M mit dem Originalgarn auffassen und die Runde um den Daumenkeil so schließen.
In der 4., 6. und 8 Rd. die ersten 2 M des achtmaschigen Keils re überzogen zus. str., die letzten beiden M des Keils re zus. str.
In 93. Rd. die M der Hand abketten
Die 16 M vom Hilfsfaden auf zwei Nd. verteilen, die 8 M des Keils (Luftmaschenkette) auffassen, dabei in die Maschenglieder stechen, die durch die Luftmaschenkette gehalten werden. Beim Schließen der Runde den Querfaden vor und nach dem Keil aufnehmen, einmal verdrehen und mit der folgenden M re zus. str., um Löcher an diesen Stellen zu vermeiden.
In der 2. Rd. beim Keil die ersten beiden M re überzogen zus. str., die beiden letzten M re zus. str. Weiter glatt re str, in der 12. Rd. alle M des Daumens abk.

Linker Handschuh:

Die Zöpfe gegengleich str., also 4 M auf eine Zopfnadel vor die Arbeit legen, 4 M re, 1 M li, die 4 M der Zopfnd. re str. Den Daumenkeil vor der 18. und nach der 19. M der Innenseite arb.

Dienstag, 19. Juli 2011

Dashing


Für diejenigen, die gern industriell veredelte Garne verstricken, ist die Shetlandwolle von Jamieson`s of Shetland sicher eine Enttäuschung. Sie ähnelt so gar nicht den Garnen, die man sonst im Laden findet. Sie ist vollkommen naturbelassen, mit einem handgesponnen Charakter und mit kleinen Unregelmäßigkeiten, ursprünglich, etwas rau auf der Haut, eher stumpf als glatt. Und was mir auch gleich aufgefallen ist: die Wolle entwickelt schon beim Stricken eine unglaubliche Wärme, wie ich das bei noch keinem Garn so intensiv erlebt habe. Wer es aber wie ich natürlich mag, der wird begeistert sein! Ich habe, um die Qualität der Wolle zu prüfen, dieses schlichte Paar Stulpen mit Zopfmuster daraus gestrickt. Für mich hat die Wolle den Test bestanden und wird sicher noch für andere Projekte nachgekauft! Es gibt davon allerdings so viele wunderbare Farben, dass es nicht gerade leicht fällt, sich für eine zu entscheiden.

Muster: Dashing , Knitty Spring 2007
Material: Jamieson`s of Shetland Spindrift,
100% Shetlandwolle,
LL 105m/25g,
Farbe 101 Shetland Black
Verbrauch: 32 Gramm
Begonnen am 8. Juli 2011
Beendet am 12. Juli 2011

Montag, 18. Juli 2011

Baktus


Das selbstmusternde Garn für dieses Projekt war ein Geschenk einer sehr lieben Bekannten und es war gerade ausreichend für einen kleinen Baktus. Das Stricken daran war sehr entspannt, vielleicht ein wenig zu entspannt. Denn gegen Ende habe ich mich heimlich schon auf das nächste Paar Socken mit Muster gefreut. Dieser einfache Schal eignet sich sehr gut als Anfängerprojekt, da man nur rechte Maschen strickt und bis zur Hälfte Zunahmen und dann Abnahmen im immer gleichen Rhythmus. Doch was erkläre ich da - es wird wohl wenige Strickerinnen geben, die ihn nicht auch schon nachgearbeitet haben.

Muster: Baktus Scarf by Strikkelise 
Material: Baumwoll-Socken-Effekt-Strickgarn,
48% Baumwolle, 39% Schurwolle, 13% Polyamid,
LL ca. 200m/50g
Verbrauch: 90 Gramm
Größe: 123 x 29 cm
Begonnen am 25. Juni 2011
Beendet am 14. Juli 2011

Samstag, 16. Juli 2011

Trachtenträume stricken


Dieses Buch ist neu erschienen und Tina hat es kürzlich in ihrem Blog vorgestellt. Ich war sehr neugierig und habe es mir auch bestellt. Allerdings bin ich nicht durchweg begeistert vom Inhalt. Die Jäckchen für Frauen finde ich beispielsweise einfach zu „trachtig“. Aber die Sockenmuster sind sehr schön. Seht selbst (Bild anklicken, dann wird es größer):




Ganz besonders gelungen finde ich bei diesem Pullover die Kombination des robusten Garnes mit einem Lacemuster. Den würde ich gerne nacharbeiten.

Freitag, 15. Juli 2011

Farbwechsel


Wenn es um Farben geht, mag ich am liebsten Schwarz und Grau. Ich bevorzuge deren Eleganz und Neutralität und vermeide alles, was zu sehr auffällt. Aber nun wird es Zeit, das Farbspektrum ein wenig aufzuheitern, mit zartem Rosa etwa.

Mir schwebt vor, aus dieser Wolle von Lana Grossa die Paraphernalia-Socken noch einmal für mich zu stricken. Vielleicht führt das in naher Zukunft zu neuen Wegen und eröffnet bisher unbekannte Kombinations-Möglichkeiten. So folgt dem inneren stetigen Wandel auch ein äußerer...

Mittwoch, 13. Juli 2011

Die verstrickte Dienstagsfrage 28/2011

Das Wollschaf fragt diesmal: Ich sortiere gerade meine Strickbuchsammlung neu und finde kein wirklich logisches Ordnungssystem. Daher würde mich mal interessieren, wie andere ihre Strick-Fachliteratur organisieren.
Nach Autor? Nach Sachgebiet (Modellbücher, Mustersammlungen, Techniken)? Falls letzteres, was macht Ihr mit Büchern, die in mehrere Kategorien passen? Oder habt Ihr vielleicht ein ganz anderes System?

Meine Strickbüchersammlung ist immer noch recht überschaubar, sie füllt gerade einmal eine Regalbreite. Ich habe keine Schwierigkeit, etwas zu finden, habe aber aus reiner Ordnungsliebe meine Bücher nach einem bestimmten System sortiert. Im Detail:

- Mustersammlungen
- Grundlagen des Strickens
- Alpenländische Strickerei
- Alte Strickkunst
- Guernseys
- Arans
- Zöpfe
- Designerinnen (Kim Hargreaves, Elizabeth Zimmermann etc.)

Wenn etwas sowohl in die eine als auch in die andere Kategorie passt, wird es immer mal wieder umgeräumt, je nachdem, wo gerade der Schwerpunkt auszumachen ist.

Wie man sieht, besitze ich eine stark eingegrenzte Sammlung, die zum Beispiel Fair Isle, Nordisches Stricken oder Lace gar nicht umfasst. Ich kaufe nur Bücher zu Themen, die mich wirklich interessieren, die ich praktisch umsetzen kann und möchte.

Sonntag, 10. Juli 2011

Meilenweit


Von dieser Wolle (Lana Grossa Meilenweit, Farbnummer 1331) habe ich zunächst 8 Knäuel gekauft, weil ich das wunderbar schlichte und weite Tuch Mara daraus stricken wollte. Dann kamen noch 4 Knäuel dazu, weil ich plötzlich den Wunsch hatte, den Pi Shawl von Elizabeth Zimmermann aus dem Knitter`s Almanac nachzuarbeiten. Doch beim Planen fiel mir auf, dass das Tuch sehr groß wird und bei 50 Gramm-Knäueln müsste man ständig einen neuen Faden ansetzen. Also wird dieses Projekt auf den Tag verschoben, an dem ich die perfekte Wolle dafür finde.

Ausschlaggebend für die Kaufentscheidung war zum einen die Farbe: ein sehr unauffälliges dunkles Grün mit einem Unterton von Oliv. Und zum anderen fühlt sich diese Wolle sehr weich an und scheint luftiger versponnen zu sein als bei anderen Farbtönen dieser Marke.

Freitag, 8. Juli 2011

Loblied


Dass das Stricken zu einem entspannten und freudvollen Tun wird, hängt zum einen von der Qualität der Wolle ab, aber ebenso von der Beschaffenheit der Nadeln. Das ist keine große Weisheit, aber ich habe es gerade ganz neu erfahren. Ich bin selbst sehr erstaunt, wie sehr eine gute Stricknadel das Arbeiten erleichtert. Bisher habe ich einfach auf die schon seit Anbeginn vorhandenen Rundstricknadeln aus Aluminium zurückgegriffen, die ich in allen möglichen Stärken und Längen habe, und es bestand kein Bedarf, nach etwas anderem zu suchen. Sie taten ihren Dienst.

Doch nun wollte ich auch Nadeln in den Zwischengrößen haben, wie beispielsweise der Stärke 3,25. Die gibt es aus Aluminium aber nicht. Also habe ich etwas zögerlich die Symfonie Wood Nadeln von KnitPro in meinem örtlichen Wollgeschäft gekauft. Auch gleich ausprobiert und da stellte ich fest, dass alles, was über die Nadeln gesagt wird, zutrifft. Das Holz liegt sehr warm in der Hand. Ich wollte es erst nicht glauben, aber der Unterschied zum kühlen Metall ist beträchtlich. Obwohl es doch nur eine so kleine Oberfläche ist, die Gelenke danken es einem sofort. Und entgegen meiner Vermutung gleitet die Wolle problemlos. Mit Bambus stricke ich deswegen nicht so gerne, weil ich finde, dass die Wolle dort stockt, vor allem wenn es warm ist. Die Nadeln sind auch viel spitzer als die Alunadeln. Und sie sehen auch noch interessanter aus, mit ihrer bunten Maserung.


Ich bin inzwischen so eingenommen von diesen Eigenschaften, dass ich nach und nach ganz auf Holznadeln umsteigen möchte. Man behandelt diese schönen Nadeln auch viel sorgsamer, achtet darauf, dass sie nicht brechen und gut geschützt sind. Aber ich werde nicht das Set mit auswechselbaren Seilen kaufen. Der Sinn dieses Systems erschließt sich mir nicht wirklich und ich vermute dort eine Schwachstelle.