Sonntag, 30. August 2009

Michael Pearson: Traditional Knitting

Dieses Buch wollte ich schon lange kaufen, nur war es mir immer etwas zu teuer – es ist nur noch antiquarisch zu haben. Jetzt bin ich bei Amazon.de fündig geworden. Leider hat mein Exemplar ein paar Wasserflecken an den Seiten, minimal, aber dennoch störend. Aber für nur 6,50 Euro konnte man wohl nicht mehr verlangen.

Der Titel sagt es schon, das Buch gliedert sich in drei Teile: Fisher Ganseys, Fair Isle und Aran. Wobei der Hauptteil von den Fischerpullovern eingenommen wird. Es gibt nur einige wenige Beispiele für Fair Isle und bei der Aran-Strickerei ist dem Autor wohl völlig die Luft ausgegangen.

Michael Pearson ist entlang der Ostküste Großbritanniens und nach Cornwall gereist und hat dort unermüdlich alle Fischerdörfer abgeklappert, um an die Schätze der traditionellen Fischerpullover zu kommen. Seine Erlebnisse beschreibt er sehr wortreich und er hat sehr viele originale Schwarz-Weiß-Fotos mit den entsprechenden Modellen zusammengetragen. Zu jedem Foto gibt es eine Strickschrift mit dem verwendeten Muster. Diese kann man dann beliebig variieren und selbst entwerfen. Es ist das bisher umfangreichste und akribischste Buch zu Guernseys, das ich kenne und es enthält wirklich tolle Schätze, die sonst wohl verloren gegangen wären, wenn sich nicht Sammler wie Pearson finden würden, die alles detailgetreu festhalten.

Samstag, 29. August 2009

Zöpfe und Guernseys

Ich habe gerade meine alten Strickzeitschriften sortiert und in ihnen gestöbert, und da ist mir aufgefallen, wie großartig viele von ihnen doch waren. Das war in den Achtzigern. Da gab es noch jede Menge Hefte: Diana, Burda, Ingrid, Mikado, Strick&Schick, Katrin und und und... Es waren noch tolle Entwürfe mit schönen Mustern drin, richtig anspruchsvolle Sachen, die man auch tragen konnte. Oder die Verena: die war in den Neunzigern richtig gut. Aber ich finde, jetzt herrscht schon länger Flaute. Die Sachen sind oft so ausgefallen - da werden ganz merkwürdige Gebilde präsentiert, die ich im normalen Leben nie tragen würde. Oder sie sind einfach nur langweilig, ohne viel Aufwand und Mühe gemacht. Deswegen kommt es auch sehr selten vor, dass ich mal eine Strickzeitung kaufe. Wobei ich doch jedes Mal wieder voller Hoffnung in den Zeitschriftenladen laufe, wenn die neuen Hefte erscheinen! Aber meist ist der Inhalt enttäuschend und ich lasse die Finger davon. Doch diesmal konnte ich nicht widerstehen.

In der Rebecca ist viel Verzopftes, das hat mir ganz gut gefallen. Bei der Verena musste ich erst überlegen, weil mir kaum etwas zusagte. Aber da sie einen Teil über die Tradition des Guernseys enthält, kam sie schließlich auch mit. Außerdem hat Tina einen klassischen Fischerpullover darin entworfen, der wirklich schön ist!

Mittwoch, 19. August 2009

Kleine Schwarze

Irgendwann ist auch dieser Sommer vorbei und ein Blick in meine Sockenschublade verrät mir, dass die vier Paar Wollsocken dort nie und nimmer ausreichen, um den Winter mit warmen Füßen zu überstehen. Ich brauche also dringend Nachschub - so ist zwischendurch mal wieder etwas für mich fertig geworden.

Bei der Farbe und dem Muster war ich etwas einfallslos. Wie immer das geliebte Schwarz und einfache Zöpfe. Die habe ich ja schon mal gestrickt und sie haben mir gut gefallen. Erst habe ich noch überlegt, ob ich das Muster mit dem Schaft beende. Aber dann habe ich es bis zum Fuß fortlaufen lassen.

Garn: Sockenwolle von Woolworth schwarz (75% Schurwolle, 25% Polyamid), LL 345m/100g
Verbrauch: 96 Gramm
Nadeln: Bambus-Nadelspiel 2,25
Größe: 40

Samstag, 8. August 2009

Wolle ganz naturbelassen

Mir war bis jetzt gar nicht klar, wie viele verschiedene Schafrassen es doch gibt. In England noch viel viel mehr als bei uns. Ich bin ja immer wieder neugierig auf die Wolle, die die unterschiedlichen Rassen liefern. Auf ihre Farbtöne, ihre Beschaffenheit und den Charakter. Jetzt bin ich auf Garthenor gestoßen und kürzlich kam dies hier an: eine Musterkarte mit kleinen Wollproben von verschiedenen Schafrassen, die unter streng ökologischen Bedingungen gehalten werden und deren Wolle völlig naturbelassen ist.

Es wird auch nicht gefärbt, sondern der natürliche Farbton des Vlieses wird beibehalten. Es gibt mehr als 80 Garne zu kaufen, von Lace-Stärken über 4 ply bis Super Chunky. Besonders gefallen mir die schwarze Wolle von den Black Welsh Mountain, die verschiedenen Braun- und Grautöne von Shetland-Schafen und die Wolle von den Cotswold- und Wensleydale-Schafen, die bei beiden wie Seide glänzt.

Mittwoch, 5. August 2009

Herbstzauber

Zur Zeit stricke ich lieber Strümpfe und kaum etwas an einem größeren Projekt. Da ist irgendwie die Luft raus.

Ich habe diese Socken "Herbstzauber" genannt, weil die Farben mich an buntes Laub erinnern. Auf dem Knäuel fand ich die Wolle von Regia noch nicht so toll, aber verstrickt ist sie einfach wunderbar, weil die Farben so harmonieren und die Musterung schön dezent ist. Es sieht fast aus wie mit Pflanzenfarben gefärbt.
Die Socken sind für eine Freundin meiner Mutter bestimmt, die sie sich für den Garten gewünscht hat. Ich möchte aber auch so ein Paar für mich selber haben. Passen toll zur Jeans!
Für das Muster habe ich 68 Maschen angeschlagen und den Schaft mit drei Maschen rechts und einer Masche links gestrickt.
Hier gibt es übrigens noch andere schöne Farben zu bestellen.

Garn: Regia Mosaik Color, Farbe 5568 "Nepal" (75% Schurwolle, 25% Polyamid), LL 210m/50g
Verbrauch: 86 Gramm
Nadeln: Nadelspiel 2
Größe: 40

Dienstag, 4. August 2009

Gutes altes Stück

Dieses einfache aber ungemein praktische Gerät ist seit neuestem meines. Meine Mutter hat es mir überlassen, weil sie selber es nicht mehr braucht.

Man kann damit wunderbar aus Wollknäueln Stränge machen (zum Waschen oder Färben) und aus Strängen wieder Wollknäuel. Bis jetzt habe ich die Stränge immer um meine Knie gelegt und so gewickelt – die Wolle hat sich oft verfitzt und ich hab geflucht, weil es dann ewig gedauert hat, bis ich die Knoten wieder entwirrt hatte. Je dünner die Wolle, desto schlimmer war es.
Die Wollhaspel stammt übrigens noch aus DDR-Zeiten, ich weiß gar nicht, ob man dieses Modell heute noch findet.