Freitag, 5. Dezember 2008

Denim by Lang Yarns

Das neue Denim-Heft von Lang Yarns hat mich auch dieses Mal überrascht, denn ich habe darin wieder mal Modelle gefunden, die ich gerne nacharbeiten würde. Allerdings sind es Pullover für Männer. Das macht mir aber nichts aus, da ich auch für mich des öfteren Herrenpullover stricke. Die Jacken und Pullover für Frauen bleiben aber weit hinter den Herrenmodellen zurück. Nicht nur dass sie fast alle mit dicken Nadeln der Stärke 6 - 10 gestrickt wurden und entsprechend grob wirken. Auch die Muster sind nichts besonderes.

Schön ist, dass die Strickschriften neben englisch auch in deutsch sind. Das macht das Nacharbeiten doch bedeutend leichter. Außerdem gibt es wie immer sehr klare Schnittvorlagen, und die Muster sind in Charts dargestellt. Ebenfalls nichts zu meckern gibt es bei den Größenangaben, alle Modelle werden von der S bis zur XL angegeben.

Gekauft habe ich das Denim-Heft bei diesem eBayer für 4,50 Euro. Und der Sendung lag noch ein kostenloses Heft "Fatto a mano" bei.

Der hier gezeigte Pullover wurde aus der Merinowolle von Lang gestrickt. Was man nicht denkt: es wurde Nadelstärke 5 1/2 verwendet. Das schöne Muster nennt sich "Bienenschwarm" und ich habe es noch nirgendwo in meinen Musterbüchern entdeckt. Ich habe es neugierig schon mal angestrickt, es ist zwar ungewöhnlich aber nicht schwer.

Dieser hier gefällt mir auch sehr gut. Er hat ein Muster mit Verkreuzungen, das sich "Wellenzopf" nennt. Ich muss es auch erst mal ausprobieren, weil man es auf dem Bild nicht richtig erkennen kann. Das verwendete Garn ist Baby Alpaca von Lang und die Nadelstärke ist die 3 1/2.
Den kompletten Inhalt des Heftes kann man auf der Seite von Lang Yarns begutachten.

Mittwoch, 3. Dezember 2008

Kim Hargreaves: A Season`s Tale

Ich habe schon so viel über Kim Hargreaves in den Blogs gelesen und habe mir den Inhalt ihrer Bücher im Web angeschaut und nun wollte ich auch gerne eines ihrer Bücher besitzen. Einfach, um mich davon inspirieren zu lassen. Zufällig habe ich bei eBay das Buch „A Season`s Tale“ entdeckt und auch ersteigert. Ich dachte, dass dieses Buch von all ihren Büchern wahrscheinlich am besten zu mir passen würde. Ich mag keine Sommerpullover und luftigen Sachen, sondern stricke immer nur wärmende Winterpullover, übrigens auch im Sommer bei 30 Grad! Ich mag es auch nicht ausgefallen, sondern stricke immer wieder gerne auch mal nur glatt rechts und verwende am liebsten einen einfachen geraden Schnitt.

Leider kann ich nun nicht in die Begeisterung verfallen wie manche in ihren Blogs. Klar, die Modelle sind durchweg tragbar, klassisch und zeitlos schön, manche sehr elegant oder auch romantisch. Kim Hargreaves verfolgt eine klare Linie, aber es gibt auf den ersten Blick nichts, dass mich direkt anspringen würde und unbedingt nachgestrickt werden will. Es sind Pullover und Jacken sowohl für Männer als auch für Frauen und einige für Kinder dabei, insgesamt 35 Modelle. Die Strickstücke haben ganz selten schwierige Muster, sehr vieles ist in glatt rechts gestrickt. Die Schnitte sind in der Mehrzahl körperbetont, was mir wiederum sehr gut gefällt. Denn in den meisten der anderen Strickbücher, die ich besitze, wird hauptsächlich die einfache Kastenform verwendet. Vielleicht werde ich in Zukunft das eine oder andere Stück auch körperbetonter stricken. Was ich bei Kim Hargreaves jedoch vermisse sind ausführliche Schnittmuster mit exakten Größenangaben. Die Schnitte sind nämlich nur spärlich angedeutet. Außerdem könnten die Fotografien der Modelle besser sein.

Ich weiß also nicht so recht was mit dem Buch anzufangen und glaube nicht, dass es mich so inspiriert wie ich mir das erhofft hatte.

Den gesamten Inhalt von „A Season`s Tale“ kann man übrigens hier sehen.

Dienstag, 18. November 2008

Die verstrickte Dienstagsfrage 47/2008

Das Wollschaf ist auch heute wieder neugierig und fragt: Jeder hat so seine Vorlieben und Abneigungen beim Material. Was für Garne magst Du oder kannst Du überhaupt nicht verstricken, sei es von der Zusammensetzung, der Dicke oder der Struktur her? Warum?
Herzlichen Dank an Kerstin für die heutige Frage.

Seitdem ich nach langjähriger Pause wieder stricke, habe ich nur 100 prozentige Schurwolle von Schafen verstrickt. Meistens wähle ich eine Wolle aus, die etwas robuster und möglichst naturbelassen ist, die ganz feinen hochwertigen Merinogarne sind irgendwie nicht so mein Ding. Auch bei den Farben mag ich am liebsten Naturtöne von schwarz über grau, braun, beige bis wollweiß. Ich könnte mir aber auch vorstellen, mal Baumwolle, Bambus, Cashmere, Alpaca und Seide oder eine Mischung aus diesen Qualitäten zu verwenden. In meinem Wollvorrat findet sich aber noch nichts dergleichen. Da bin ich noch auf der Suche oder momentan einfach noch nicht experimentierfreudig genug. Was ich nicht so mag ist Mohair, Angora oder anderes Garn das sehr fusselt, so dass man ständig mit der Fusselbürste zugange ist.

Früher habe ich gerne dickere Garne vertrickt, inzwischen bin ich bei einer Lauflänge von ca. 150 Metern pro 50 Gramm angekommen und ich stricke am liebsten mit Nadel 3. Was gar nicht ginge, wären Baumstämme ab Nadel 5. Die größte Nadelstärke, die ich bisher verwendet habe, war die Stärke 4,5. Was ich noch nie gekauft habe, das sind Lace-Garne, ganz einfach, weil ich so was Feines noch nie gestrickt habe.

Momentan würde ich mich auch nicht an Wolle aus Kunstfasern wagen. Ich erinnere mich aber, das damals, als ich mit dem Stricken begonnen habe, einige Pullover aus Polyester entstanden sind. Getan hab ich`s also schon. Aber seitdem habe ich noch kein schönes Kunstgarn im Laden gesehen, das mich verführt hätte, es nochmal zu versuchen.

Außerdem mag ich keine selbstmusternden Garne, Effektgarne, Dochtwolle (meist zu dick) und gefachte Garne (zu beschwerlich alle Fäden zu erwischen). So, ich denke das wars.

Donnerstag, 13. November 2008

Janet Szabo: Cables

Ich bin ein großer Fan von Janet Szabo. Ich mag, wie gründlich und ausführlich sie an die Dinge herangeht – so auch in diesem Buch. Wie sie liebe ich Zöpfe und Arans. Von ihr besitze ich schon das Buch „Aran Sweater Design“ – ich habe es hier kurz vorgestellt.

Das Buch „Cables“ ist eine Mustersammlung aus klassischen Zopfmustern und enthält eigentlich nichts Neues, wenn man schon einige Musterbücher besitzt. Dafür ist sehr ausführlich dargestellt, wie man beim Verzopfen das gewünschte Ergebnis erreicht. Es gibt nämlich jeweils Fotos zu den verschiedenen Techniken. Das ist vor allem an Anfänger gerichtet. Desweiteren wird jedes Muster sowohl in Charts als auch in Textform vorgestellt. Janet Szabo beginnt mit Zöpfen, die aus nur zwei Maschen entstehen und endet bei solchen, wo 8 Maschen verkreuzt werden. Wie gesagt, sie zeigt die klassischen Zopfmuster und Ausgefallenes gibt es hier eher selten zu sehen. Da muss ich an das Buch Vogue Stitchionary Volume 2: Cables verweisen und an Erika Knight`s Cables & Aran`s – beide Bücher habe ich hier vorgestellt.

Dienstag, 11. November 2008

Die verstrickte Dienstagsfrage 46/2008

Das Wollschaf hat heute eine lustige Frage auf Lager und möchte folgendes wissen: Vor etlichen Wochen lautete die Frage, wo überall das Strickzeug dabei ist. Hand auf's Herz: Was war der unmöglichste Ort, an dem ihr schon mal gestrickt habt?
Herzlichen Dank an Ute für die heutige Frage!

Meine Antwort darauf fällt eher langweilig aus: Ich bin ja eigentlich am liebsten zuhause auf dem Sofa und vor dem Fernseher mit dem Strickzeug zugange und nehme, wenn ich das Haus verlasse, nie was zum Stricken mit. Mir liegt es absolut nicht, in der Öffentlichkeit zu stricken. Es war mir bis jetzt einfach unangenehm, wenn mich alle anstarren oder gar noch aushorchen wollen darüber was ich da mache. Deshalb war ich auch noch nie an einem ungewöhnlichen Ort mit dem Stricken beschäftigt, wo ich ja nicht mal an gewöhnlichen Orten (Zug, Cafe, Wartezimmer) stricke. Selbst in den Urlaub fahre ich meist ohne Wolle und Stricknadeln, weil ich schon vorher weiß, dass ich dann eh nicht zum Stricken komme. Und unterwegs schaue ich lieber aus dem Fenster oder in eine Zeitung und lese. Was ich mir aber gut vorstellen könnte, wäre in Gemeinschaft mit anderen in der Öffentlichkeit zu stricken. Da fällt der einzelne dann nicht so auf.

Freitag, 7. November 2008

Black

Eigentlich habe ich bei dieser Finkhofwolle etwas Anthrazitfarbenes erwartet, denn als solche war sie im Katalog angegeben. Als ich das Paket geöffnet habe, war ich erstmal entsetzt, weil die Wolle schwarz war. Da haben sie wohl etwas zu tief in den Farbtopf gegriffen! Dabei hatte ich beim Finkhof kurz vorher angefragt, ob sie nicht auch schwarze Wolle färben könnten und sie haben mir geantwortet, dass das aufgrund der Farbmenge, die dafür gebraucht würde, nicht mehr ökologisch vertretbar wäre. Inzwischen habe ich mich mit der bestellten Wolle angefreundet, denn ich liebe schwarz. Schöner wäre es natürlich, wenn die Wolle naturbelassen wäre, also von schwarzen Schafen stammen würde. Leider habe ich noch keinen Anbieter gefunden, der naturschwarze Wolle in einer mittleren Lauflänge hat. Meist misst sie nur 100 Meter auf 50 Gramm, und das ist mir mittlerweile zu dick. 150 Meter müssten es schon sein.
Beim Finkhof ist die gefärbte Wolle etwas teurer als die naturfarbene. 100 Gramm kosten hier 4,50 Euro - was im Vergleich zu Markengarnen aber immer noch recht preiswert ist.

Mittwoch, 1. Oktober 2008

Die verstrickte Dienstagsfrage 40/2008

Das Wollschaf hat heute eine irgendwie intellektuelle Frage, die ich gerne beantworte: In der Interweave Knits vom Winter gab es einen Artikel, der sich mit der Frage beschäftigt, ob (und warum) mache StrickerInnen eher prozess- und andere eher produktorientiert stricken. Das würde mich auch interessieren. Ist für Euch der Prozess des Strickens oder das fertige Produkt entscheidend?
Herzlichen Dank an Wassilissa für die heutige Frage!

Es kann sowohl das eine als auch das andere der Fall sein: es gab und gibt Projekte, da ging es mir vor allem darum, ein bestimmtes Werk herzustellen, das ich gerne tragen wollte oder das für einen anderen lieben Menschen bestimmt war. Also habe ich in solchen Fällen produktorientiert gearbeitet.

Auf jeden Fall aber ist auch der Prozess des Strickens entscheidend. Wenn das Stricken an einem bestimmten Muster keinen Spaß machen würde, dann würde ich die Nadeln gar nicht erst in die Hand nehmen. Ich nehme mir eigentlich fast täglich Zeit fürs Stricken und genieße es einfach, etwas Kreatives zu tun.

Bis jetzt ist es bei mir noch nicht vorgekommen, das ich um des Strickens willen etwas angefangen habe, für das ich nicht auch eine Verwendung gehabt hätte. Aber wer weiß schon was noch kommt…

Mittwoch, 6. August 2008

Zöpfe, nichts als Zöpfe

Vogue Knitting Stitchionary Volume 2: Cables

Dieses Buch stand schon seit längerem auf meiner Wunschliste und nun habe ich es mir geleistet und bin begeistert! Ein wundervolles Musterbuch, das kaum Wünsche offen lässt. Es werden Zöpfe im weitesten Sinne vorgestellt – insgesamt mehr als zweihundert. Zuerst kommen leicht zu strickende Zopfmuster und Verkreuzungen. Es folgen Arans und keltische Muster. Etwas lang geraten sind die Kapitel „allover“ und „combination“ – dort sind nur wenige Muster, die mir auf Anhieb gefallen.

Aber mit Freude habe ich festgestellt, dass auch Strickschriften abgebildet sind, die ich vorher noch nie gesehen habe!

Das schöne ist, das alle Muster sowohl in Worten als auch mit Hilfe von Charts dargestellt sind.

Das Buch ist mit ca. 18 Euro erschwinglich und auf jeden Fall eine lohnende Anschaffung für alle die Zöpfe lieben und ihre Projekte selbst entwerfen wollen!



Erika Knight: Cables & Arans, 250 Stitches to knit.

Auch dieses musste ich unbedingt haben! Das Buch besticht durch seine Gestaltung ebenso wie das eben beschriebene. Hier bekommt jedes Muster seine eigene Seite. Zu bemängeln ist nur, dass alles zwar in Worten aber nur ganz selten mit grafischen Darstellungen beschrieben ist.

Das Buch ist mit ca. 14 Euro nicht teuer und auf ebenfalls ein Muss für jeden Zopfliebhaber.

Dienstag, 29. Juli 2008

Die verstrickte Dienstagsfrage 31/2008

Das neugierige Wollschaf möchte heute folgendes wissen: Sicherlich habt Ihr auch etliche Handarbeitsbücher und -zeitschriften daheim. Mich würde interessieren, ob Ihr aus allen schon etwas nachgearbeitet habt oder ob es auch welche gibt, die Ihr nur durchgeschaut habt. Habt Ihr vor, doch noch irgendwann etwas daraus nachzustricken (-häkeln)? Oder blättert Ihr einfach nur immer wieder gern darin und schaut Euch die Modelle an? Hat es auch Bücher und Zeitschriften darunter, von denen Ihr enttäuscht seid oder die Anleitungen sich als zu schwierig erwiesen haben? Vielen Dank an Moni für die heutige Frage!

Tja, ich bin momentan dabei mir nach und nach eine kleine Bibliothek von Strickbüchern anzusammeln. Jeden Monat kommen neue Bücher hinzu und die Wunschliste nimmt nicht etwa ab, sondern wird immer länger, weil ich immer wieder neue interessante vorwiegend englischsprachige Bücher finde.

Ich habe auch noch einen überschaubaren Stapel an älteren Strickzeitschriften zuhause, die ich immer wieder gerne durchschaue. Neue kommen eher selten hinzu, weil ich beispielsweise die Verena oder Sabrina nicht mag. Gut finde ich die Filati und Rebecca, aber meist gibt es die bei uns im Zeitschriftenladen gar nicht zu kaufen.

Bisher habe ich aber aus all den Quellen kein Modell eins zu eins nachgestrickt, vielmehr einige der dort verwendeten Muster abgewandelt und meine Projekte damit selbst entworfen.

Meine Strickbücher liebe ich über alles – es gibt keines, von dem ich enttäuscht wäre. Und ich liebe es in ihnen zu schmökern, die schönen Bilder zu bewundern, über die Herkunft alter Muster zu lesen und mir Anregungen zu holen.

Sonntag, 27. Juli 2008

Beth Brown-Reinsel: Knitting Ganseys

Ich habe ja in letzter Zeit Anleitungsbücher zu traditionellen englischen Fischerpullovern gesammelt und gehortet. Ich kann einfach nicht genug bekommen von den alten Mustern, auch wenn ich wahrscheinlich kein einziges Modell für mich selber nachstricken werde.

Dieses eine Buch aus dem Jahre 1993 fehlte mir aber noch in meiner Sammlung. Nun ist es meins und ich liebe es jetzt schon, weil es so ausführlich und liebevoll gestaltet ist. Schritt für Schritt wird man in die Technik des Gansey-Strickens eingeführt. Danach sollte man in der Lage sein, eines der sechs vorgestellten Modelle für Kinder und Erwachsene selbst zu stricken oder aber aus den beschriebenen Mustern einen Gansey selbst zu entwerfen. Ich kann es jedem, der sich für die Fischer-Pullover interessiert nur empfehlen! Es ist wirklich toll!


Mehr zu Beth Brown-Reinsel gibt es auf ihrer Website und in ihrem Blog.

Donnerstag, 10. Juli 2008

Sara Louise Harper: Cable Confidence


Dieses Buch habe ich beim Stöbern in anderen Blogs gefunden und es wurde dort sehr gelobt. Also dachte ich, dass ich es auch haben muss, weil ich Zöpfe über alles liebe.

Es ist aber eher für den Zopfmuster-Anfänger gedacht und soll Lust machen, es mal mit Zöpfen zu versuchen. Es beginnt mit ganz einfachen Projekten und hilft einem bis hin zum etwas anspruchsvolleren Aranpullover.

Leider habe ich nicht viel gefunden, das ich nachstricken wollte. Auch die verwendeten Zopfmuster kenne ich alle schon. Aber zurückschicken möchte ich es auch nicht. Weiß nicht warum, vielleicht weil mir gefällt, wie es aufgemacht und gestaltet ist.

Dienstag, 1. Juli 2008

Die verstrickte Dienstagsfrage 27/2008

Das neugierige Wollschaf fragt: Wann, wie und durch wen hast du stricken gelernt? Herzlichen Dank an Kerstin für die heutige Frage!

Wann genau das war, dass ich stricken gelernt habe, das kann ich hier gar nicht beantworten, weil ich es nicht mehr weiß. Es ist auf jeden Fall lange her - ich ging nämlich noch zur Schule. Es war meine Mutter die mir gezeigt hat wie man strickt. Das waren zunächst der Maschenanschlag und rechte und linke Maschen. Alles übrige habe ich mir dann im Laufe der Zeit mit Hilfe von Strickbüchern selber beigebracht, wie zum Beispiel das Socken stricken oder verschiedene Muster. Ich habe aber seit damals nicht durchgängig gestrickt, sondern eine mehrjährige Pause eingelegt. Seit zwei oder drei Jahren stricke ich wieder regelmäßig.

Samstag, 28. Juni 2008

Gefunden


Jetzt haben diese beiden Kostbarkeiten den Weg zu mir gefunden: Maria Erlbacher „Überlieferte Strickmuster aus dem steirischen Ennstal“. Teil 2 und 3. Beim Band 1 habe ich gepennt – der fehlt mir noch. Als ich ihn bei eBay kaufen wollte, war er schon weg. Pech gehabt.

Die beiden dünnen Heftchen enthalten Muster, die aus rechts verschränkten und verkreuzten Maschen auf linkem Grund bestehen. Die Muster tragen so schöne Namen wie Zwetschkenkern, Kleeblatt, Jagersteig, Hahntritt, Bäumchen, Fischgräten und Ketterl. Beim Stricken verlangen sie enorm viel Aufmerksamkeit. Das Ergebnis sind Trachtenstrümpfe – man kann aber auch Trachtenjacken und –westen daraus stricken. Dazu muss man in den Rückreihen ebenfalls mustern und die Maschen verkreuzen.

Ich weiß nicht, ob ich diese Muster je verwenden werde, aber in meiner Sammlung traditioneller Strickmuster durften die Hefte nicht fehlen. Ich liebe es, darin zu blättern und zu staunen.

Mittwoch, 28. Mai 2008

Wollige Post


Das hier kam dieser Tage mit der Post: Lieblingswolle vom Finkhof. Da haben wir zum einen eine helle Fuchswolle. Diese stammt vom Coburger Fuchsschaf, einer vom Aussterben bedrohten Rasse. Es hat von Natur aus diesen schönen beigefarbenen Farbton. Die mittelbraune Wolle stammt von einer anderen Schafrasse und zwar vom Juraschaf. Dieses ist in den Alpenregionen in der Schweiz und in Österreich beheimatet. Auch hier ist der Farbton ein natürlicher.

Es ist jeweils ein zweifädig gezwirntes Garn, welches in zwei verschiedenen Stärken zu haben ist. Das dickere hat eine Lauflänge von 150 Meter pro 100 Gramm; das dünnere bringt es auf 300 Meter pro 100 Gramm. Ich habe mich diesmal für das dünnere Garn entschieden.

Warum ich die Wolle vom Finkhof so mag: sie hat einen handgesponnenen Charakter und entscheidet sich dadurch von den industriell hergestellten Markengarnen. Allerdings ist sie nichts für Empfindliche, denn sie kratzt ein wenig. Mich stört das aber nicht.
Außerdem verlangt sie eine besondere Pflege. Was ich nicht machen würde: die fertig gestrickten Teile in die Waschmaschine geben. Ich wasche sie in diesem Fall in lauwarmem Wasser von Hand und lege sie flach zum Trocknen auf den Wäschestander. Das ist zwar aufwändiger, gewährleistet aber, das das Strickstück so bleibt wie es die Nadeln verlassen hat.
Neben den Naturfarbtönen gibt es beim Finkhof auch noch gefärbte Wolle in kräftigen Tönen. Besonders schön finde ich die bunten leicht melierten Garne, die entstehen, wenn hellgraue Wolle eingefärbt wird.

Gibt es neben mir noch jemanden, der Erfahrung mit Finkhof-Wolle gemacht hat? Ich bin schon seit vielen Jahren Kunde dort. Sie bieten nicht nur Wolle an, sondern auch Textilien, Felle und Betten. Interessant ist, dass der Finkhof eine Kommune ist, die seit 1979 Bestand hat. Ich hoffe sehr, dass es ihn noch viele Jahre geben wird! Einen kostenlosen Katalog kann man
hier anfordern.

Dienstag, 27. Mai 2008

Katharina Buss "Das große Strickbuch"


Vielleicht ist es ja völlig überflüssig, dieses Grundlagenwerk hier vorzustellen, weil es eh jeder hat. Aber vielleicht findet sich auch der eine oder andere, der es noch nicht besitzt. Denjenigen möchte ich das Buch gerne weiterempfehlen. Ich habe nämlich selten ein so übersichtlich gestaltetes und logisch aufgebautes deutschsprachiges Strickbuch gesehen. Es könnte für jene von Interesse sein, die gerade das Stricken begonnen haben und einen gut geschilderten und bebilderten Lehrgang suchen.

So beginnt das Buch mit den Grundtechniken des Strickens, vom Maschenanschlag über Grundmuster, Ab- und Zunahmen bis hin zum Abketten. Was ich so wunderbar finde: Katharina Buss zeigt nicht nur einen Weg, sondern alle nur erdenklichen Möglichkeiten auf, so dass auch der Geübte noch was lernen kann.

Auf die Grundtechniken folgt ein Kapitel, in dem alles über Bündchen, Blenden, Ausschnitte und Kragen zu lesen ist. Ausgefallene Kragenlösungen findet man hier allerdings nicht.

Dann geht es an die Ausarbeitung – wie man Nähte schließt.

Es folgt eine Anleitung zu den verschiedenen Stricktechniken wie etwa Patent, Zopf- und Lochmuster und Jacquardstrickerei.

Darauf folgt ein Kapitel über das Maßnehmen und unterschiedliche Schnittmuster für Pullover.

Unter den anschließend vorgestellten kompletten Modellen ist allerdings nichts Besonderes und auch die Anleitung für Socken und Handschuhe zeigt nur eine einzige Stricktechnik. Fortgeschrittene finden hier nichts Neues.

Auch die zum Schluss vorgestellten Muster sind nur eine kleine Auswahl aus vielen Möglichkeiten. Aber mehr davon würde auch den Rahmen des Buches sprengen.

Ich habe mein Exemplar vor ein paar Jahren bei Weltbild erstanden, deshalb hat es ein anderes Cover. Der Inhalt dürfte aber derselbe sein wie bei der im Buchhandel für 16,90 Euro erhältlichen Ausgabe.

Dienstag, 8. April 2008

Neuzugänge


Ich habe mir wieder mal Strickbücher aus meiner Wunschliste gegönnt und zwar diese beiden auf Englisch über traditionelles Stricken: (Obwohl ich des Englischen nur begrenzt fähig bin. Aber leider gibt es nicht viele deutsche Strickbücher.) Und zwar sind das von Gladys Thompson „Patterns for Guernseys, Jerseys & Arans. Fishermen`s Sweaters from the British Isles“ und „Traditional Aran Knitting“ von Shelagh Hollingwort. Die Titel der Bücher haben mich neugierig gemacht, da ich mich sehr für historisches Stricken interessiere. Inzwischen bin ich auch ein Fan von klassischen Guernseys geworden.

Die Bücher sind schon vor einigen Jahrzehnten aufgelegt worden. Das erste ist aus dem Jahre 1971 und das zweite aus 1982. Was ich etwas seltsam finde: dass man sie immer noch kaufen kann, während es andere schöne Bücher nur ein paar Monate im Buchhandel gibt und wenn man nicht sofort zugreift, kann man sie nur noch teuer über das Antiquariat oder gar nicht mehr beziehen.

Das Buch von Gladys Thompson beinhaltet traditionelle Guernsey-Projekte, wie sie damals tatsächlich von den Fischern getragen wurden. Guernseys sind Muster, die ausschließlich aus rechten und linken Maschen gestrickt sind, üblicherweise aus dunkelblauer Wolle. Das Buch ist etwas altmodisch und gewiss nicht jedermanns Geschmack. Aber wer sich für historische Muster interessiert, entdeckt darin viel Schönes. Nur die Arans darin finde ich nicht so gelungen.

Dafür wurde ich in dem Buch von Shelagh Hollingwort fündig. Es besteht aus zwei Teilen. Zuerst werden jede Menge Aran-Muster vorgestellt. Arans bestehen übrigens aus Zöpfen und Verkreuzungen und werden traditionell aus wollweißem Garn gestrickt. Im zweiten Teil gibt es ganze Projekte, die ich aber so heute nicht mehr nachstricken würde – sie sind zu altmodisch. Aber wer Arans selbst entwerfen möchte, für den kann das Buch ganz interessant sein.

Ich hatte mir auch noch das Buch „Cables, Diamonds & Herringbone: Secrets of Traditional Fishermen`s Sweaters“ von Sabine Domnick bestellt und dann herausgefunden, dass es nur die englische Ausgabe von „Pullover für kalte Tage“ ist. Also ging es wieder zurück.