Freitag, 15. Juli 2011

Farbwechsel


Wenn es um Farben geht, mag ich am liebsten Schwarz und Grau. Ich bevorzuge deren Eleganz und Neutralität und vermeide alles, was zu sehr auffällt. Aber nun wird es Zeit, das Farbspektrum ein wenig aufzuheitern, mit zartem Rosa etwa.

Mir schwebt vor, aus dieser Wolle von Lana Grossa die Paraphernalia-Socken noch einmal für mich zu stricken. Vielleicht führt das in naher Zukunft zu neuen Wegen und eröffnet bisher unbekannte Kombinations-Möglichkeiten. So folgt dem inneren stetigen Wandel auch ein äußerer...

Mittwoch, 13. Juli 2011

Die verstrickte Dienstagsfrage 28/2011

Das Wollschaf fragt diesmal: Ich sortiere gerade meine Strickbuchsammlung neu und finde kein wirklich logisches Ordnungssystem. Daher würde mich mal interessieren, wie andere ihre Strick-Fachliteratur organisieren.
Nach Autor? Nach Sachgebiet (Modellbücher, Mustersammlungen, Techniken)? Falls letzteres, was macht Ihr mit Büchern, die in mehrere Kategorien passen? Oder habt Ihr vielleicht ein ganz anderes System?

Meine Strickbüchersammlung ist immer noch recht überschaubar, sie füllt gerade einmal eine Regalbreite. Ich habe keine Schwierigkeit, etwas zu finden, habe aber aus reiner Ordnungsliebe meine Bücher nach einem bestimmten System sortiert. Im Detail:

- Mustersammlungen
- Grundlagen des Strickens
- Alpenländische Strickerei
- Alte Strickkunst
- Guernseys
- Arans
- Zöpfe
- Designerinnen (Kim Hargreaves, Elizabeth Zimmermann etc.)

Wenn etwas sowohl in die eine als auch in die andere Kategorie passt, wird es immer mal wieder umgeräumt, je nachdem, wo gerade der Schwerpunkt auszumachen ist.

Wie man sieht, besitze ich eine stark eingegrenzte Sammlung, die zum Beispiel Fair Isle, Nordisches Stricken oder Lace gar nicht umfasst. Ich kaufe nur Bücher zu Themen, die mich wirklich interessieren, die ich praktisch umsetzen kann und möchte.

Sonntag, 10. Juli 2011

Meilenweit


Von dieser Wolle (Lana Grossa Meilenweit, Farbnummer 1331) habe ich zunächst 8 Knäuel gekauft, weil ich das wunderbar schlichte und weite Tuch Mara daraus stricken wollte. Dann kamen noch 4 Knäuel dazu, weil ich plötzlich den Wunsch hatte, den Pi Shawl von Elizabeth Zimmermann aus dem Knitter`s Almanac nachzuarbeiten. Doch beim Planen fiel mir auf, dass das Tuch sehr groß wird und bei 50 Gramm-Knäueln müsste man ständig einen neuen Faden ansetzen. Also wird dieses Projekt auf den Tag verschoben, an dem ich die perfekte Wolle dafür finde.

Ausschlaggebend für die Kaufentscheidung war zum einen die Farbe: ein sehr unauffälliges dunkles Grün mit einem Unterton von Oliv. Und zum anderen fühlt sich diese Wolle sehr weich an und scheint luftiger versponnen zu sein als bei anderen Farbtönen dieser Marke.

Freitag, 8. Juli 2011

Loblied


Dass das Stricken zu einem entspannten und freudvollen Tun wird, hängt zum einen von der Qualität der Wolle ab, aber ebenso von der Beschaffenheit der Nadeln. Das ist keine große Weisheit, aber ich habe es gerade ganz neu erfahren. Ich bin selbst sehr erstaunt, wie sehr eine gute Stricknadel das Arbeiten erleichtert. Bisher habe ich einfach auf die schon seit Anbeginn vorhandenen Rundstricknadeln aus Aluminium zurückgegriffen, die ich in allen möglichen Stärken und Längen habe, und es bestand kein Bedarf, nach etwas anderem zu suchen. Sie taten ihren Dienst.

Doch nun wollte ich auch Nadeln in den Zwischengrößen haben, wie beispielsweise der Stärke 3,25. Die gibt es aus Aluminium aber nicht. Also habe ich etwas zögerlich die Symfonie Wood Nadeln von KnitPro in meinem örtlichen Wollgeschäft gekauft. Auch gleich ausprobiert und da stellte ich fest, dass alles, was über die Nadeln gesagt wird, zutrifft. Das Holz liegt sehr warm in der Hand. Ich wollte es erst nicht glauben, aber der Unterschied zum kühlen Metall ist beträchtlich. Obwohl es doch nur eine so kleine Oberfläche ist, die Gelenke danken es einem sofort. Und entgegen meiner Vermutung gleitet die Wolle problemlos. Mit Bambus stricke ich deswegen nicht so gerne, weil ich finde, dass die Wolle dort stockt, vor allem wenn es warm ist. Die Nadeln sind auch viel spitzer als die Alunadeln. Und sie sehen auch noch interessanter aus, mit ihrer bunten Maserung.


Ich bin inzwischen so eingenommen von diesen Eigenschaften, dass ich nach und nach ganz auf Holznadeln umsteigen möchte. Man behandelt diese schönen Nadeln auch viel sorgsamer, achtet darauf, dass sie nicht brechen und gut geschützt sind. Aber ich werde nicht das Set mit auswechselbaren Seilen kaufen. Der Sinn dieses Systems erschließt sich mir nicht wirklich und ich vermute dort eine Schwachstelle.

Mittwoch, 6. Juli 2011

Zur Probe


Auf diese Idee bin ich nicht selbst gekommen. Es war Martine, die in ihrem Blog damit begonnen hat, Woll-Rezensionen zu schreiben. Sie kauft dafür jeweils nur ein Einzelknäuel von jeder Qualität und Farbe und strickt einige Probemuster, um das Garn zu testen. Ich fand dieses Vorgehen, ein Garn erst einmal genau unter die Lupe zu nehmen, ehe man größere Mengen davon kauft so gut, dass ich es einfach nachgeahmt habe.

Hier sind zwei 25 Gramm-Knäuel der Shetland-Wolle von Jamieson`s of Shetland, zu beziehen bei Wolle & Design zum Preis von 4,25 Euro pro Knäuel (und auch auf Konen verfügbar). Es ist die Qualität "Shetland Spindrift" mit 105 Metern pro 25 Gramm, also exakt die Stärke herkömmlicher 4fädiger Sockenwolle. Aber längst nicht so dünn, sondern luftig versponnen, voluminös und rauhfaserig - so wie ich es mag. Ich habe zunächst die große Farbauswahl ignoriert und einen schwarzen Farbton gewählt, der ungefärbt ist und vom Vlies schwarzer Shetland-Schafe stammt.

Übrigens habe ich mir vor Jahren schon einmal die Farbkarte mit Wollproben zuschicken lassen, was sehr hilfreich ist, um einen bevorzugten Farbton zu finden. Jetzt liegt die Wolle neben mir und ich überlege, welches Muster ich versuchen könnte, ein Guernsey-Muster oder vielleicht erst einmal schlicht glatt rechts, um mit der Beschaffenheit der Wolle vertraut zu werden und hoffend, das daraus eine zündende Idee entspringt...

Sonntag, 3. Juli 2011

Ann Budd: The Knitter`s Handy Book of Sweater Patterns


Dieses Buch wirkt beim ersten Durchblättern sehr merkwürdig: es besteht zur Hälfte aus verschiedenen Tabellen mit endlosen Zahlenkolonnen und Maßen. Mein erster Gedanke war: was für eine unglaubliche Rechenarbeit Ann Budd da geleistet hat! Auf den zweiten Blick finde ich die Idee genial, so etwas wie einen Strickrechner in gebundener Form herauszugeben.

Das Buch ist wie folgt aufgebaut: Es bietet Anleitungen für die sechs häufigsten Pullover-Konstruktionen, die sich darin unterscheiden, wie die Ärmel eingefügt werden. Das wären: Sweater mit überschnittenen Schultern und abgewandelt mit gerade eingesetzten Ärmeln, Pullovern mit Armkugel, Sattelschulterkonstruktionen, Raglan und schließlich Seamless Yoke Sweater. Zu beachten ist, dass als Ausgangspunkt für die Berechnungen glatt rechts gestrickte Pullover oder Jacken dienen, mit langen Ärmeln und einem Rundhals- oder V-Ausschnitt.

Jede dieser sechs Varianten ist in 15 Größen berechnet, jeweils in 5 cm-Abständen, vom Kind bis zum ausgewachsenen Mann. Und außerdem ist jede Größe noch für 5 mögliche Maschenproben angegeben, von 3 bis 7 Maschen pro Inch. Daher also die Zahlenlastigkeit. Übrigens ist alles nicht nur in Inches, sondern auch in Zentimetern abgedruckt, mit Ausnahme der Maschenprobe. Um das Maßnehmen nach Inches zu erleichtern, ist sehr ausführlich beschrieben, wie bei der Maschenprobe zu verfahren ist. Es gibt auch Angaben zum jeweiligen Garnverbrauch (in Yards).

Was mir außerdem sehr gefällt, sind die von Ann Budd entworfenen 18 Beispielpullover und –jacken, die sehr ansprechend präsentiert werden und bei mir bereits den Gedanken an den nahenden Herbst erwecken, vielleicht weil die Farben so satt sind.

Ich finde, dieses Buch ist eine Herausforderung für den Leser, weil man sich erst mal hineindenken muss in das Zahlenwerk, aber es vermittelt den Eindruck, dass Pullover in allen Größen anhand einer exakten Maschenprobe auch jedem Anfänger gelingen können.

Donnerstag, 30. Juni 2011

Die verstrickte Dienstagsfrage 26/2011

Das Wollschaf fragt passend zur Urlaubszeit: Angenommen, Ihr könntet ein Jahr mit euren Liebsten in eine schöne aber abgeschiedene Gegend. Ihr werdet rundum versorgt, aber es gibt kein Internet und keine Wollgeschäfte. Welches Garn, welche Strick-Bücher bzw. welche Anleitungen würdet ihr für dieses Jahr mitnehmen?

Das ist eine sehr verlockende Vorstellung, für lange Zeit sich nur dem Stricken widmen zu können, völlig ungestört durch alltägliche Verpflichtungen. Wirklich ein Traum. Mitnehmen würde ich die Bücher von Elizabeth Zimmermann und ein dickes Wörterbuch. Mehr Bücher nicht. Und die Wolle wäre das Shetland-Garn von Jamieson`s. Vielleicht in für meine Begriffe gewagten Farben wie Dunkelgrün, Hellrosa oder Türkis. Zuerst würde ich mit dem Pi-Shawl aus dem Knitter`s Amanac beginnen und mich dann nach und nach durch alle nahtlosen Pulloverkonstruktionen von E. Zimmermann arbeiten. Ich denke, während eines Jahres Auszeit wäre das sicher zu schaffen.

Dienstag, 28. Juni 2011

Lacy Baktus


Mein handliches kleines Urlaubsprojekt war dieser Schal. Er hat mich für eine Woche nach Travemünde begleitet und ist auch im Zug nach Hamburg mitgereist. Fertig gestellt habe ich ihn dann zuhause.

Die dunkelbraune Wolle für dieses Projekt ist ein glücklicher Gewinn bei Ingrids Strickpraxis gewesen. Sie ist von Lana Grossa mit Seiden- und Cashmere-Anteil. Ich fand sie zu schade für Socken, deswegen habe ich sie erst mal gut verstaut und lange überlegt, wofür ich sie verwenden könnte. Dann kam mir der Gedanke, daraus ein kleines Tuch zu stricken, zumal die Wolle sehr kratzarm ist. Ich hatte drei verschiedene Tücher zur Auswahl: einen normalen Baktus, den Lacy Baktus oder eine Pimpelliese. Die Wolle verlangte dann nach etwas mit einem unauffälligen Lace-Muster, also wurde der Lacy Baktus daraus. Wenn ich den Schal noch einmal stricken sollte, würde ich drei Knäuel Wolle nehmen, um eine größere Spannweite zu erreichen. Aber für den Anfang bin ich zufrieden, so wie er ist.

Muster: Lacy Baktus (kostenloser Download auf Ravelry)
Material: Lana Grossa Meilenweit Seta/Cashmere, 65% Schurwolle, 15% Seide, 16% Polyamid, 4% Cashmere,
LL 190m/50g, Farbe 2 (braun)
Verbrauch: 92 Gramm
Größe: nach dem Waschen und Spannen 142 x 28 cm
Nadeln: Rundstricknadel 3
Begonnen am: 15. Juni 2011
Beendet am: 24. Juni 2011

Alltagssocken


Es gibt solche und solche Socken: einige dienen dazu, ein neues Muster, eine neue Technik auszuprobieren und wollen gar nicht unbedingt getragen werden. Vielmehr ab und zu hervorgeholt und bestaunt. Dann gibt es solche Socken, die viel beansprucht werden – zu schade, um viel Zeit in aufwändige Muster zu investieren. Alltagssocken eben. So war es auch in diesem Falle. Ich habe deswegen auf das bewährte Garter Rib-Muster zurückgegriffen, das ich ja schon sehr oft gestrickt habe. Und so konnte ich diesmal ganz entspannt, ohne Rundenzählen und auf Strickschriften schauen drauflos stricken. Erholung pur, die Maße waren schon erprobt, die Technik sitzt (Käppchenferne, Bandspitze, 68 Maschen in der Runde, Bündchen 20 Maschen lang, Schaft 100 Maschen lang usw.)  Etwas tricksen musste ich allerdings, um dem Umstand gerecht zu werden, dass der Empfänger dieser Socken sehr dünne Waden aber breite Füße hat. Ich habe so für den Schaft Nadelstärke 2 benutzt und bin dann beim Fuß auf Stärke 2,5 gewechselt. Ursprünglich wollte ich das Garter Rib-Muster auch über den Spann weiterführen, doch der Übergang zur anderen Nadelstärke war zu offensichtlich. Also habe ich mich für einen glatt rechts gestrickten Fuß entschieden.

Muster: Garter Rib Socks mit glattem Fuß
Material: Red Heart Sport Socks, 75% Schurwolle, 25% Polyamid,
LL 100g/410m, Farbe 00041 (dunkelbraun)
Verbrauch: 91 Gramm
Größe: 43
Nadeln: 2 und 2,5
Begonnen am: 28. Mai 2011
Beendet am: 15. Juni 2011

Samstag, 11. Juni 2011

Wool Leaves


Meine ersten Ausflüge auf das Gebiet der Lace-Strickerei liegen nun schon einige Jahre zurück und sie hatten stets Blättermuster zum Thema. Ich erinnere mich noch deutlich an zwei blaue Pullover. Einen davon mit Allover-Muster, einen mit einem blättrigen Spitzenstreifen am Vorderteil. Die Faszination für Blätter hat nie nachgelassen und ich habe es jetzt gewagt, aus einer von Jared Flood entworfenen Babydecke einen sehr langen mittelbreiten Schal zu stricken. Da waren sie wieder, die gestrickten Blätter, anders zwar, dezenter, mit weniger Löchern versehen, filigran und edel.

Beim Stricken habe ich festgestellt, dass sich das Muster wahrscheinlich eher für dickere Wolle eignet. Ich vermute, dass sich so das Blättermuster besser und deutlicher entfalten kann. Bei zu dünner Wolle verliert es sich ein wenig. Ich habe handelsübliches vierfädiges Sockengarn verwendet und mit Nadelstärke 3,5 gestrickt. Und noch etwas: An den Stellen, wo ein dreifacher Überzug gearbeitet wird, hat sich das Gestrickte nach hinten ausgebeult, so dass die Rückseite wie eine bergige Landschaft aussah, was ich natürlich nicht akzeptieren konnte. Also habe ich den Schal gewaschen und gehofft und tatsächlich: jetzt liegt das Ganze flacher und stellt mich zufrieden. Nur das Schwarz der Wolle schluckt das Muster ein wenig, aber ich wollte keinen Zentimeter von dem Vorhaben abweichen, einen schwarzen Laceschal mit Blättern zu stricken. So ist das nun mal, wenn man sich in eine Idee verliebt hat…

Muster: Wool Leaves von Jared Flood, abgewandelt als Schal
Material: Sockenwolle von Woolworth, LL 690m/200g
Verbrauch: 196 Gramm
Größe: 203 x 23 cm
Nadeln: 3,5
Begonnen am: 11. Mai 2011
Beendet am: 7. Juni 2011

Mittwoch, 8. Juni 2011

Weil ich Zöpfe immer noch liebe ...


... habe ich mir jetzt diese beiden Bücher gekauft. Die Titel lauten „Cables Untangled- An Exploration of Cable Knitting“ und „Continuous Cables – An Exploration of Knitted Cabled Knots, Rings, Swirls und Curlicues“ von Melissa Leapman. Das erste erschien 2006, das zweite 2008. Ich bin sehr überrascht vom Inhalt, weil ich ja schon einige Bücher über Zöpfe besitze und nicht gedacht habe, dass dem noch viel hinzuzufügen sei. Melissa Leapman geht sehr gründlich vor und hat viele einfallsreiche Muster von hoher Qualität und einigem Anspruch entworfen. „Cables Untangled“ beschäftigt sich mit „konventionellen“ Zopfmustern, „Continuous Cables“ mit Zöpfen, die auf links gestricktem Grund plötzlich entstehen und wieder abschließen und dort selbständige Motive bilden, wie man das beispielsweise von Elsebeth Lavold kennt. Die Bücher sind beide gleich gegliedert: ein Teil zeigt fertige Projekte wie wunderschöne Afghans, Kissen und Pullover für Frauen, Männer und Kinder. Der zweite Teil ist eine Mustersammlung mit lauter ausgefallenen und so noch nicht gesehenen Motiven. Ich bin begeistert!

Freitag, 20. Mai 2011

Knotty

An dieser Stelle möchte ich Euch einmal danken für die netten Kommentare zu meinen letzten Projekten. Wer wird nicht gerne gelobt? Ich freue mich über jede einzelne Zuschrift und es macht gleich viel mehr Freude, neue Dinge vorzustellen.


Noch immer bin ich fleißig damit beschäftigt, all das nach und nach aufzuarbeiten, was mir schon lange vorschwebt. Lauter Lieblingsprojekte, die ich aus irgendeinem Grund immer wieder verschoben habe und die in diesem Jahr endlich hervorgeholt werden wollen.

Diesmal sollten es Fingerhandschuhe sein und die Knotty Gloves trafen mit ihrem verschlungenen Muster absolut meinen Geschmack. Fingerhandschuhe zu stricken, ist für mich immer wieder ein Abenteuer, weil es so viele verschiedene Arbeitsschritte verlangt, die dann zu einem Ergebnis führen, dass mich jedes Mal staunen lässt: man benötigt nur ein Knäuel Wolle, ein Paar Sockennadeln und eine Häkelnadel nebst ein paar Zentimetern Restgarns und Sicherheitsnadeln und erhält nach getaner Arbeit ein kleines Wunder an Strickkunst und Fingerfertigkeit. Nur das Vernähen der vielen Fäden zum Schluss ist etwas mühsam.

Ich stricke stets nach dieser Anleitung, die ich vor einiger Zeit einmal selbst geschrieben habe, und die immer zum gewünschten Ergebnis führt. Nur das Knotty-Muster (kostenloser Download bei Ravelry) habe ich diesmal an der passenden Stelle eingefügt, sonst aber alles so belassen wie bei mir beschrieben. Der Daumenkeil beginnt in der 18. Runde des Musters.

Die Wolle ist aus meinem Vorrat und stammt von Woolworth. Wie schon öfters erwähnt, taugt diese Sockenwolle nicht für Strümpfe, da sie bei physischer Beanspruchung sehr filzt. Für Handschuhe ist sie aber optimal, sehr schön fest und wärmend.

Donnerstag, 19. Mai 2011

Mein neues Ordnungssystem

Alle meine Notizen zu fertig gestellten Projekten sammle ich in einem Ordner, und es war an der Zeit, etwas mehr System hineinzubringen. Bisher habe ich alles nach Themen sortiert, also Socken, Handschuhe, Schals, Mützen, Pullover etc. Das fand ich aber nicht sehr praktisch. Deswegen die Entscheidung, es chronologisch, also nach Fertigstellungsdatum zu ordnen. Jedes Jahr erhält eine eigene Abteilung und auf einem Deckblatt werden alle Projekte eines Jahres nochmals nach Monaten aufgelistet.


Ich verwende jeweils eine Klarsichthülle für jedes Projekt: darin befinden sich: die Banderole mit einem Probefaden, die fein säuberlich abgeschriebenen Notizen auf einem Zettel sowie neuerdings auch ein Foto. So kann ich mich immer erinnern, wie das Strickstück ausgesehen hat, sollte ich etwas entsorgen oder verschenken.

Bis jetzt genügt noch ein Ordner, aber er füllt sich langsam.

Mittwoch, 18. Mai 2011

Das Schöne ...

... mit dem Nützlichen verbinden.


Wieder ein Projekt, dass schon sehr lange auf mich gewartet hat und das ich nun endlich umsetzen konnte, weil ich das dazu passende Muster gefunden habe. Es war noch ein Rest Wolle von meinem Zopfmusterkissen übrig, und daraus ist diese Wärmflaschenhülle entstanden. Die Anregung dazu habe ich mir wieder aus dem „Großen Buch der Zopfmuster“ geholt. Es ist ein Buch, das ich sehr gerne durchblättere, um mich zu neuen Taten anregen zu lassen. Ursprünglich hatte ich gedacht, dass ich ein etwas komplizierteres Aranmuster für die Wärmflasche stricke, aber ich bin immer wieder bei den Planungen dafür stecken geblieben und habe es nun mit schlichten Zöpfchen versucht.

Die Wärmflaschenhülle wird zunächst in zwei getrennten Teilen gestrickt, wobei die Vorderseite ein etwa 6 Zentimeter langes Bündchen für die Knopfleiste erhält, versehen mit drei Knopflöchern. Auch hier bin ich wieder davon ausgegangen, dass das Zopfmuster in der Breite mehr Maschen verbraucht als das Rippenmuster (1 M rechts verschränkt, 1 M links). Grob gerechnet beträgt der Unterschied 20 Prozent. Ich habe also jeweils 44 Maschen angeschlagen. Bei der Rückseite sofort die 20 Prozent (10 Maschen) zugenommen, bei der Vorderseite das Bündchen bis zur erforderlichen Höhe gearbeitet und dann die 10 Maschen zugenommen. Das Muster besteht aus folgendem Rapport: * 1 M links, 1 M rechts verschränkt, 1 M links, 4 M Zopf.

Am oberen Rand habe ich eine leichte Schrägung eingearbeitet, um der Form der Wärmflasche gerecht zu werden. Die mittleren 22 Maschen für den Hals werden noch um insgesamt 12 Maschen, gleichmäßig verteilt, erweitert und dann auf Maschenraffern stillgelegt. Nachdem beide Teile zusammengenäht sind, kann man die stillgelegten Maschen auf ein Nadelspiel heben und über ausreichende Reihen das Bündchenmuster wiederholen. Dann wird der Rand umgeschlagen.

Dienstag, 10. Mai 2011

Die verstrickte Dienstagsfrage 19/2011

Das Wollschaf hat heute eine sehr intime Frage, die ich gerne etwas allgemeiner beantworten möchte: Hast Du in einer schwierigen Lebenssituation Stricken schon mal als eine Art Therapie empfunden? Magst Du darüber erzählen?

Ich denke schon, dass Stricken therapeutisch wirken kann, wenn man es richtig versteht. Also nicht mit überzogenem Ehrgeiz angeht, sondern entsprechend den eigenen Möglichkeiten vorgeht, sich nicht überfordert und so die ganze Aufmerksamkeit in den Strickprozess legt. Wenn es dann glückt und man gut vorankommt, ist das ein gutes, entspanntes und freudiges Gefühl. Es regt die Kreativität an, man kann abschalten, sich erden und den Gedanken eine neue Richtung geben. Wolle wärmt nicht nur äußerlich, sie erwärmt auch die Seele. Man kann die Wolle betasten, sich in ein fertiges Strickstück einhüllen und das Ursprüngliche dieses Rohstoffes fühlen. Ich denke, das kann sehr viel Trost spenden.