Mittwoch, 29. Dezember 2010

Die verstrickte Dienstagsfrage 52/2010

Das Wollschaf ist diese Woche wieder ganz schön neugierig. Und zwar möchte es wissen: Die Jahreswende ist die Zeit der Statistiken und der Inventur, also Hand aufs Herz: Wie groß ist Dein Stash?

Ich musste erst mal zählen, es hat mich nämlich auch interessiert, wie viel tatsächlich zusammengekommen ist an Wolle. Für Pullover lagert nicht viel bei mir, weil die Wolle für große Projekte so viel Platz wegnimmt und ich wohl sonst Platzangst bekommen würde. Der Vorrat ergibt 7 Pullover oder Jacken. Bei der Sockenwolle neige ich leider dazu zu hamstern, weil man die kleinen Knäuel immer irgendwo verstauen kann, an unauffälligen Stellen. Es sind exakt 5750 Gramm. Ich weiß, das ist nicht überwältigend viel, andere haben da mehr. Aber es kommt ja auf die gefühlte Menge an, und da bekomme ich schon langsam ein schlechtes Gewissen.

Montag, 27. Dezember 2010

Statistik

Es ist Zeit, ein wenig zurückzuschauen, was meine Sockenproduktion betrifft. Und zwar habe ich zu Beginn des Jahres 2009 mit dem Sockenstricken begonnen, das ist jetzt also fast 2 Jahre her – 23 Monate, um genau zu sein. Und während dieser Zeit sind exakt 32 Sockenpaare fertig geworden. Das wären also ungefähr 1,5 Paar pro Monat. Davon sind 12 Paar bei mir geblieben und 20 Paar habe ich verschenkt.

Im neuen Jahr möchte ich dann endlich meinen Sockenwolle-Vorrat abbauen und möglichst nur noch projektbezogen Wolle kaufen. Mal schauen, was ich dann nach weiteren zwölf Monaten zu berichten habe!

Montag, 20. Dezember 2010

Schwarz und schlicht

Mir war gerade nach etwas ganz Einfachem, um nebenbei ein bisschen Wintersport schauen können. Etwas ohne Muster. Da ich diese Socken nach Nancy Bush schon einmal gestrickt habe, ging es ganz flott. Was mir so gut gefällt, ist das etwas verlängerte Bündchen über 45 Reihen aus 3 Maschen rechts und 2 Maschen links. Die Wolle ist von Woolworth, verstrickt mit Nadeln 2,25 und verbraucht habe ich 89 Gramm. Endlich mal wieder ein Paar Socken für mich!

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Die verstrickte Dienstagsfrage 50/2010

Das Wollschaf fragt diese Woche: Macht ihr Euch Notizen während der Strickarbeit und wenn ja wie? Nur zu eigenen Entwürfen oder auch in fertigen Schnittmustern? Was macht ihr damit, wenn ihr fertig seid – entsorgen oder abheften?

Egal ob ich nach einer fertigen Anleitung oder nach eigenem Entwurf stricke, ich mache immer sehr ausführliche Notizen zu allen Schritten auf einen Zettel. Außerdem zeichne ich bei Pullovern oder Jacken vorher einen Schnitt mit den entsprechenden Maßen.

Ich habe extra einen Ordner für all die Notizen zu meinen gestrickten Sachen angelegt. Die Notizzettel kommen zusammen mit der Banderole und einem Musterfaden der verwendeten Wolle in eine Plastikhülle und werden dann abgeheftet. So kann ich auch nach Jahren noch nachschlagen, wie ich welches Modell gestrickt habe und kann es problemlos nacharbeiten.

Samstag, 11. Dezember 2010

Erika Eichenseer: Omas Strickgeheimnisse

Das Buch hatte ich eigentlich vor einem Jahr, kurz nachdem die Neuausgabe erschienen ist, wieder von meiner Wunschliste gestrichen, weil ich gehört habe, dass es fast nur Lochmuster enthält, und die haben mich nicht so sehr interessiert. Jetzt habe ich aber mal einen Blick in das Buch werfen können und war ganz begeistert von der tollen Sammlung! Und ich glaube, Musterbücher kann man nie genug haben. Deswegen ist dieses Buch jetzt meines, ich liebe alte und seltene Muster und dieses Buch ist wirklich eine Fundgrube!

Wie gesagt, es sind fast alles Durchbruchmuster, die vorwiegend aus dem 19. Jahrhundert stammen, aus bäuerlichen Haushalten aber auch aus dem städtischen Bürgertum jener Zeit. Das Buch fasst sie in Kapiteln zusammen, die die Eigenschaften der Muster verdeutlichen - zum Beispiel Streifen, Leitern, Flächen, Wanzen und Käfer, Blüten und Blätter oder Bäumchen und Schuppen. Jedes Muster ist farbig abgebildet mit grafischer Darstellung der Strickschrift. Diese ist einmal für das Rundstricken und einmal für das Stricken in Reihen beschrieben, was ich besonders toll finde. Nur die Symbole sind etwas gewöhnungsbedürftig. Leider gibt es kein einziges fertiges Strickstück zu sehen, man braucht schon etwas Kreativität und Fantasie, um daraus ein Paar Socken oder einen Pullover zu entwerfen.

Hier ein paar Beispiele:




Gekauft habe ich das Buch bei Buecher.de, es kostet 14,95 Euro.

Freitag, 10. Dezember 2010

Gentleman`s Sock in Railway Stitch

So, das wars aber dann: das letzte Paar Socken für Weihnachten ist fertig! Das Muster ist aus meinem Lieblingssockenbuch - „Knitting Vintage Socks“ von Nancy Bush. Es gibt kein Buch, aus dem ich schon so viele Strümpfe nachgestrickt habe; mit diesem sind es vier Paar.

Bei diesem Muster muss man seine Gedanken schon bei der Sache haben, auch wenn es mit linken und rechten Maschen auskommt, denn es wechselt immer hin und her. Ich finde es erstaunlich, was für wirkungsvolle Ergebnisse mit so bescheidenen Mitteln erreicht werden können!

Garn: Lidl Sockenwolle in grau, 75% Schurwolle, 25% Polyamid, LL ca. 210m/50g

Nadeln: Nadelspiel 2,25 und 2,5
Größe: 43

Verbrauch: 84 Gramm
Muster: (Maschenzahl teilbar durch 5)
Rd. 1 u. 2: 1 M re, 1 M li, 1 M re, 2 M li
Rd. 3: alle M re
Rd. 4 u. 5: 1 M re, 2M li, 1 M re, 1 M li
Rd. 6: alle M re
Die 1. bis 6. Rd. stets wiederholen.

Dienstag, 30. November 2010

Die verstrickte Dienstagsfrage 48/2010

Das Wollschaf hat diese Woche folgende Frage: Es gibt ja so einiges an Zubehör für StrickerInnen. Taschen, Maschenmarkierer, Magnetboarde. Was sollte eurer Meinung nach in keinem Haushalt fehlen (und wo habt ihr es her?) und was ist das total überflüssigste Strickgimmik?

Ich komme eigentlich mit relativ wenig Strickzubehör aus. Das wichtigste sind natürlich die Nadeln in verschiedenen Stärken und Materialien. Meine Rundstricknadeln sind alle aus Aluminium. Dummerweise habe ich sie aus den Originalverpackungen genommen und bewahre sie wild durcheinander in einer Plastikbox auf. Für die Nadelspiele habe ich eine Nadeltasche, ein Geschenk, sehr praktisch, weil man die Nadeln nach Material und Stärke sortieren kann. Ich habe hier Nadelspiele aus Stahl, Aluminium und Bambus.

Ganz wichtig: Reihenzähler, die man auf die Rundstricknadel schiebt, unverzichtbar, wenn ich Pullover oder Jacken stricke. So behalte ich immer den Überblick und erspare mir das Abzählen der Reihen. Beim Strümpfe stricken nehme ich Sicherheitsnadeln, um die Runden zu markieren, so muss ich nicht immer vom Bündchen an zählen.

Dann ein Nadelmaß, das auch die Zwischengrößen wie beispielsweise 2,25 anzeigt, ein Zählrahmen, stumpfe Nadeln zum Nähen und Faden Verstechen und Maschenraffer zum Stilllegen von Maschen.

Dann besitze ich noch eine Haspel, aber keinen Wollwickler, den vermisse ich auch nicht. Um meine Strickzeug zu transportieren, verwende ich Plastiktüten, das genügt mir. Zuhause steht noch ein Strickkorb mit den angefangenen Stricksachen.

Dienstag, 16. November 2010

Die verstrickte Dienstagsfrage 46/2010

Das Wollschaf hat seit seinem Umzug immer sehr spannende Fragen! Diesmal geht’s darum: Wo ist die Grenze zwischen "gerne stricken" und richtig "stricksüchtig sein"? Wo ordnest Du Dich ein? Gehst Du Käufe eher nüchtern an und kaufst genau für Dein Projekt ein oder kannst Du Dich in einem Wollgeschäft "nicht beherrschen" und kaufst eher wahllos ein? Hast Du ein kleines Strickkörbchen manierlich mit einem Projekt da stehen oder erstickst Du in Wollknäueln? Was ist eigentlich Stricksucht?

Ich glaube, dass es eine Stricksucht (so wie Spielsucht oder ähnliches) nicht wirklich gibt. Vom Stricken kann man nicht süchtig werden. Zum Glück. Mir geht es aber schon so, dass ich nicht lange untätig herumsitzen kann, es juckt mich richtig in den Fingern, etwas zu tun, nämlich zu stricken. Manchmal verschiebe ich auch Dinge, nur weil ich einfach in dem Augenblick stricken muss.

Beim Wolle kaufen kann ich vor allem bei Sockenwolle kaum widerstehen. Da kann mich nur ein für mein Empfinden zu hoher Preis stoppen. Bei Wolle für größerer Sachen bin ich dagegen eher zurückhaltend, weil das Anhäufen von großen Wollpaketen irgendwie ein schlechtes Gewissen verursacht und einen gewissen Druck erzeugt, dass alles möglichst schnell auch wieder zu verstricken, um den Vorrat nicht ausufern zu lassen.

Zeitgleich arbeite ich höchstens an zwei Projekten. Einem kleinen und einem großen. Das hat sich über die Zeit bewährt. So entstehen keine Ufos, alles wird irgendwann fertig. Ich kann mir nicht vorstellen, auf fünf oder noch mehr „Baustellen“ gleichzeitig zu arbeiten, schon der Gedanke daran macht mich ganz konfus.

Freitag, 5. November 2010

Gentleman`s Plain Winter Sock

Wieder einmal habe ich mir ein Muster aus Nancy Bushs Buch „Knitting Vintage Socks“ ausgesucht. Nach den Gentleman`s Fancy Socks und den Gentleman`s Half Hose in Ringwood Pattern sind es diesmal die Gentleman`s Plain Winter Socks, die mir gut gefallen haben. Das faszinierende daran ist die schlichte Form. Die Socken kommen mit einem etwas längeren Schaft im Rippenmuster aus (3 M rechts, 2 M links). Der Rest wird glatt rechts gestrickt. So kommt die Struktur der leicht melierten Wolle gut zur Geltung.

Garn: Strumpfwolle Melange von Woolworth, 75% Wolle, 25% Polyamid, LL ca. 345m/100g

Nadeln: Nadelspiel 2,25
Größe: 40 (für mich)

Verbrauch: 85 Gramm

Dienstag, 2. November 2010

Madeline Weston: Wollpullover

Ich möchte Euch mal wieder ein neues Buch vorstellen, das nun vom Englischen ins Deutsche übersetzt wurde. Es handelt sich um Madeline Westons „Country Weekend Knits“, das 2008 im Original erschienen ist.

Allerdings sind die Sachen darin so neu nicht. Vielmehr hat Madeline Weston ihr altes Buch „The Traditional Sweater Book“ aus dem Jahre 1986 in abgespeckter Version noch mal neu herausgebracht. Sie hat einige Modelle weggelassen – die waren doch sehr im Achtzigerjahre-Geschmack - und hat alle Pullover und Jacken noch mal mit anderem Garn stricken lassen. Herausgekommen ist ein wunderschön gestaltetes Buch, das historische Strickkunst auf ganz sachte Art und Weise neu interpretiert. Madeline Weston orientiert sich an überlieferten Mustern aus Schottland und den britischen Inseln. Und zwar gibt es Ganseys, Fair-Isle, Arans und Spitzenstrickerei aus Shetland, insgesamt 25 Modelle. Ich habe mal einige eingescannt:

Flamborough-Gansey

Fife-Gansey

Sanquhar-Gansey

Pullover mit OXO-Muster

Pullover mit Pfeilmuster

Shirt mit Fountain-Muster

Die verstrickte Dienstagsfrage 44/2010

Das Wollschaf fragt diese Woche: An die Sockenstrickerinnen: Was ist eure Lieblingswolle und warum? Und weiß vielleicht jemand, warum Sockenwolle bei gleicher LL, MaPro und Materialzusammensetzung sich trotzdem von Marke zu Marke unterscheidet?

Ich achte immer darauf, dass die Sockenwolle einen Polyamid-Anteil hat, wegen der Strapazierfähigkeit. Das ist auch das Hauptkriterium: die Socken müssen einiges aushalten, sollten möglichst wenig verfilzen und sich nicht so schnell durchlaufen. Eine Lieblingswolle habe ich (noch) nicht. Kaufe alles was mir unter die Finger kommt. Ich habe aber schon festgestellt, dass billige Wolle nicht so schön ist wie hochwertigere, oft auch nicht so wärmend. Aber da die Haltbarkeit von Socken begrenzt ist, gibt es bei mir eine Schmerzgrenze, was den Preis angeht.

Montag, 25. Oktober 2010

Waffelmuster

Es macht mir immer noch Spaß, neue rechts-links-Muster auszuprobieren, und für Männerfüße sind solche Muster mit dezenter Struktur einfach am besten geeignet. Dieses habe ich vor einiger Zeit bei Küstensocke gesehen. Vielen Dank für die Übermittlung desselben! Es geht ganz einfach: 1. und 2. Rd.: alle M re, 3. und 4. Rd.: 2 M re, 2 M li. Diese 4 Reihen immer wiederholen.

Garn: Lidl Sockenwolle in dunkelbraun, 75% Schurwolle, 25% Polyamid, LL ca. 210m/50g
Nadeln: Nadelspiel 2,25 und 2,5
Größe: 43
Verbrauch: 87 Gramm

Samstag, 23. Oktober 2010

Hanna Jaacks: Die große Strickschule

Dieses Buch gibt es derzeit bei Weltbild für 7,95 Euro und ich habe es vor einigen Tagen gekauft, nachdem Tina es empfohlen hatte. Ich würde sagen, dass das Buch nichts für Anfängerinnen ist, weil es zu sehr ins Detail geht. Es gibt nur eine kurze Einführung zum Stricken, wie man Maß nimmt, Maschen anschlägt und abkettet, zu- und abnimmt usw. Dann geht es weiter mit einem sehr ausführlichen Technikteil, der vor allem alle möglichen Varianten von Blenden, Ausschnitten und Kragen behandelt. Was mir positiv aufgefallen ist, wie detailliert und gut bebildert alles beschrieben ist. Das Buch ist also für jemanden, der schon einige Pullover und Jacken gestrickt hat, der evtl. selbst entwerfen oder an vorhandenen Anleitungen etwas verändern möchte und nach den nötigen Anweisungen dafür sucht.

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Löchrig

Bei diesem Garn habe ich lange überlegt, welches Muster wohl am besten dazu passen würde. Ich habe dreimal angefangen, etwas probiert und wieder aufgetrennt, weil ich nicht wirklich zufrieden damit war. Erst wollte ich ein etwas aufwändigeres Lochmuster stricken, habe das aber auf später verschoben, weil mir nicht nach ständigem Mitschreiben der Runden war. Dann ein Guernsey-Muster aus dem Buch "Von der Spitze zum Bündchen" von Wendy Johnson, gefiel mir aber auch nicht wirklich. Also bin ich bei diesem schlichten Lochmuster aus ebendiesem Buch gelandet.

Garn: Glenmore Sport-& Strumpfwolle natur, 75% Schurwolle, 25% Polyamid, LL ca. 210m/50g

Nadeln: Nadelspiel 2
Größe: 39/40
Verbrauch: 82 Gramm
Muster: Socken mit Streifen-Lochmuster aus Wendy Johnsons „Von der Spitze zum Bündchen“


Anleitung:

Maschenzahl teilbar durch 8
1. Rd: alle M re
2. Rd: 1 M re, 2 M re zus. str., 1 Umschlag, 1 M re, 1 Umschlag, 1 M links gerichtet abn. ( 1 M, dann noch 1 M wie zum Rechtsstr. abh. (nicht beide gleichzeitig!). Dann mit der li Nd. durch die Maschenglieder dieser beiden M stechen und beide M re verschr. zus. str.), 2 M re
Die 1. und 2. Rd. stets wdh.

Mittwoch, 13. Oktober 2010

Verena Spezial - In 80 Socken um die Welt Teil 2

Ab heute im Handel: das neue Sonderheft von Verena. Ich finde, dass sich die Macherinnen auch diesmal wirklich sehr viel Mühe gegeben haben. Das Heft ist toll gestaltet, mit schönen Fotos und den schon im ersten Teil eingeführten grafischen Anleitungen. Es gibt insgesamt 29 Sockenmodelle, davon sind die Hälfte allerdings zwei- oder mehrfarbige Socken. Da gefallen mir nur die türkischen Socken und die mit Maori-Muster aus Neuseeland wirklich gut. Die anderen sind mir zu sehr gemustert und zu bunt. Dafür gibt es unter den einfarbigen Modellen einige sehr schöne, mit interessanten plastischen Mustern.

Es ist nicht so, dass in all den vorgestellten Ländern und Regionen auch Socken gestrickt werden und dass es eine Tradition diesbezüglich gibt. Wo das nicht der Fall ist, wie beispielsweise auf Tahiti oder in der Antarktis, wird eben auf die dortige Kunst, Mode oder Natur Bezug genommen und das Besondere in Sockenmodelle umgewandelt. Anders wäre das Heft wohl auch nicht zu füllen gewesen.

Der dritte Teil soll übrigens im ersten Halbjahr 2011 erscheinen.