Donnerstag, 19. Mai 2011

Mein neues Ordnungssystem

Alle meine Notizen zu fertig gestellten Projekten sammle ich in einem Ordner, und es war an der Zeit, etwas mehr System hineinzubringen. Bisher habe ich alles nach Themen sortiert, also Socken, Handschuhe, Schals, Mützen, Pullover etc. Das fand ich aber nicht sehr praktisch. Deswegen die Entscheidung, es chronologisch, also nach Fertigstellungsdatum zu ordnen. Jedes Jahr erhält eine eigene Abteilung und auf einem Deckblatt werden alle Projekte eines Jahres nochmals nach Monaten aufgelistet.


Ich verwende jeweils eine Klarsichthülle für jedes Projekt: darin befinden sich: die Banderole mit einem Probefaden, die fein säuberlich abgeschriebenen Notizen auf einem Zettel sowie neuerdings auch ein Foto. So kann ich mich immer erinnern, wie das Strickstück ausgesehen hat, sollte ich etwas entsorgen oder verschenken.

Bis jetzt genügt noch ein Ordner, aber er füllt sich langsam.

Mittwoch, 18. Mai 2011

Das Schöne ...

... mit dem Nützlichen verbinden.


Wieder ein Projekt, dass schon sehr lange auf mich gewartet hat und das ich nun endlich umsetzen konnte, weil ich das dazu passende Muster gefunden habe. Es war noch ein Rest Wolle von meinem Zopfmusterkissen übrig, und daraus ist diese Wärmflaschenhülle entstanden. Die Anregung dazu habe ich mir wieder aus dem „Großen Buch der Zopfmuster“ geholt. Es ist ein Buch, das ich sehr gerne durchblättere, um mich zu neuen Taten anregen zu lassen. Ursprünglich hatte ich gedacht, dass ich ein etwas komplizierteres Aranmuster für die Wärmflasche stricke, aber ich bin immer wieder bei den Planungen dafür stecken geblieben und habe es nun mit schlichten Zöpfchen versucht.

Die Wärmflaschenhülle wird zunächst in zwei getrennten Teilen gestrickt, wobei die Vorderseite ein etwa 6 Zentimeter langes Bündchen für die Knopfleiste erhält, versehen mit drei Knopflöchern. Auch hier bin ich wieder davon ausgegangen, dass das Zopfmuster in der Breite mehr Maschen verbraucht als das Rippenmuster (1 M rechts verschränkt, 1 M links). Grob gerechnet beträgt der Unterschied 20 Prozent. Ich habe also jeweils 44 Maschen angeschlagen. Bei der Rückseite sofort die 20 Prozent (10 Maschen) zugenommen, bei der Vorderseite das Bündchen bis zur erforderlichen Höhe gearbeitet und dann die 10 Maschen zugenommen. Das Muster besteht aus folgendem Rapport: * 1 M links, 1 M rechts verschränkt, 1 M links, 4 M Zopf.

Am oberen Rand habe ich eine leichte Schrägung eingearbeitet, um der Form der Wärmflasche gerecht zu werden. Die mittleren 22 Maschen für den Hals werden noch um insgesamt 12 Maschen, gleichmäßig verteilt, erweitert und dann auf Maschenraffern stillgelegt. Nachdem beide Teile zusammengenäht sind, kann man die stillgelegten Maschen auf ein Nadelspiel heben und über ausreichende Reihen das Bündchenmuster wiederholen. Dann wird der Rand umgeschlagen.

Dienstag, 10. Mai 2011

Die verstrickte Dienstagsfrage 19/2011

Das Wollschaf hat heute eine sehr intime Frage, die ich gerne etwas allgemeiner beantworten möchte: Hast Du in einer schwierigen Lebenssituation Stricken schon mal als eine Art Therapie empfunden? Magst Du darüber erzählen?

Ich denke schon, dass Stricken therapeutisch wirken kann, wenn man es richtig versteht. Also nicht mit überzogenem Ehrgeiz angeht, sondern entsprechend den eigenen Möglichkeiten vorgeht, sich nicht überfordert und so die ganze Aufmerksamkeit in den Strickprozess legt. Wenn es dann glückt und man gut vorankommt, ist das ein gutes, entspanntes und freudiges Gefühl. Es regt die Kreativität an, man kann abschalten, sich erden und den Gedanken eine neue Richtung geben. Wolle wärmt nicht nur äußerlich, sie erwärmt auch die Seele. Man kann die Wolle betasten, sich in ein fertiges Strickstück einhüllen und das Ursprüngliche dieses Rohstoffes fühlen. Ich denke, das kann sehr viel Trost spenden.

Dienstag, 26. April 2011

E.Z.


Von keiner Designerin habe ich jetzt so viele Bücher, wie von Elizabeth Zimmermann und das nicht zufällig. Spät entdeckt, doch sofort ins Herz geschlossen wie so viele StrickerInnen vor mir. Seitdem ich Elizabeth Zimmermann lese, hat sich in meinem Strickleben etwas verändert. Nicht so sehr auf der praktischen Seite, vielmehr mental. Ich fühle mich geborgener, sicherer, freier und einfach gut aufgehoben bei ihr. Denn sie strahlt eine so große Souveränität aus, in allem was sie beschreibt.

Ich bin erst auf sie aufmerksam geworden als in zwei deutschsprachigen Blogs die Rede von ihrem Prozentsystem war. Schnell ist mir eine Besonderheit aufgefallen: sie liebt es in Runden zu stricken und hat auf diesem Gebiet viel experimentiert, erfunden und ausprobiert und glücklicherweise in ihren Büchern für uns bewahrt.

Gleich beim ersten Blättern hat mir das Buch „The Opinionated Knitter“ am besten von allen dreien gefallen. Es ist nach dem Tode von Elizabeth Zimmermann von ihrer Tochter Meg Swansen herausgegeben worden und enthält von E.Z. verfasste Newsletter aus zehn Jahren. Auf den ersten Blick verwirrend, auf den zweiten sehr sympathisch: die Newsletter wurden in der Originalform abgedruckt, als schreibmaschinengetippte Seiten, versehen mit Notizen und Handzeichnungen. Dazwischen immer wieder kleine Episoden aus den persönlichen Aufzeichnungen von E.Z. Sehr schön finde ich auch die Fotos der gestrickten Modelle, die ebenso viel Wärme, Natürlichkeit und Herzlichkeit ausstrahlen, wie die Autorin selbst.

Nur das Buch „Knitting Around“ gefällt mir nicht so gut, weil es zu wenig übers Stricken und viel über das private Familienleben von Elizabeth Zimmermann enthält. Interessant fand ich nur, dass sie nicht nur stricken, sondern auch wundervoll mit Bleistift und Pinsel umgehen konnte. Außerdem besaß sie großes literarisches Geschick, das am besten im „Knitter`s Almanac“ aufscheint. Doch „Knitting Around“ ist mir zu persönlich. Da ich mich lieber auf Stricktechnisches konzentrieren möchte, werde ich es wieder zurück schicken. Ansonsten ist meine Sammlung aber jetzt komplett.

Sonntag, 24. April 2011

Paraphernalia #2


Da die orangenen Zopfmustersocken für meine Freundin leider eine Nummer zu groß geraten waren und schon weitergewandert sind an eine andere Person, habe ich entschieden, dass ich einen zweiten Versuch wage. (Und ich hatte mich in dem damaligen Post noch so gelobt, dass ich jetzt sehr gut umgehen kann mit verschiedenen Schuhgrößen und Wadenstärken. Das waren dann eben die 20 Prozent, die nicht ganz gelingen.)

Jetzt wieder die gleiche Farbe, jedoch diesmal nicht die Rippen und Zöpfe, sondern das Paraphernalia-Muster, welches zu stricken mir ebenso viel Freude bereitet hat.

Samstag, 23. April 2011

Lieblingsstück


Ich muss gestehen, dass ich etwas strickmüde war, was Socken betrifft. Im vergangenen Jahr habe ich fast ausschließlich Socken gefertigt und nur nebenher an einem Pullover gestrickt. Die Handgriffe wiederholten sich, nur die verschiedenen Muster boten die nötige Abwechslung. Es war nun ein Punkt erreicht, wo ich Ausschau nach etwas anderem, Neuem gehalten habe. Eine gute Gelegenheit, einmal das in Angriff zu nehmen, was schon lange auf mich wartet. Den Wunsch, eine Kissenhülle zu stricken, trage ich bestimmt schon vier Jahre mit mir herum. Nur fehlte es mir an einem passenden Anstoß, an der nötigen Inspiration und am Material, um ihn auch umzusetzen. Angeregt durch ein plastisches Zopfmuster aus dem „Großen Buch der Zopfmuster“ von Lynne Watterson, ist nun dieses Kissen entstanden.


Ich habe es etwas modifiziert. In der Anleitung ist es ein Bodenkissen aus zwei Teilen, das nach Fertigstellung komplett zugenäht wird. Ich habe es dagegen an einem Stück gestrickt, beginnend mit einem Bündchen aus zwei Maschen rechts und zwei Maschen links für die Knopfleiste und ebenso endend – nicht zu vergessen die fünf Knopflöcher. Das 85 Zentimeter lange Teil wird oben und unten umgeschlagen und zusammengenäht. Das ergibt eine Kissenhülle in der Größe von 40 x 40 Zentimetern, bestehend aus 15 Zöpfen zu je 6 Maschen, getrennt durch eine Masche links. Angeschlagen habe ich fürs Bündchen weniger Maschen (86) und dann verteilt 22 Maschen zugenommen, das macht insgesamt 108 Maschen. Am oberen Ende habe ich diese 22 Maschen wieder abgenommen, was sehr weise war, weil die Knopfleiste so exakt 40 Zentimeter breit ist. Gestrickt wurde durchgängig mit Nadelstärke 3,5.

Die Wolle, die mir beim Durchsehen meiner Reste in die Hände fiel, ist das Überbleibsel eines Strickstücks, das ich wohl wieder aufgetrennt haben muss. Ich kann mich nur nicht erinnern, was es vorher war und warum ich es nicht mehr wollte. Jedenfalls hat die Wolle jetzt eine sehr gute Verwendung gefunden, wie ich finde. Sie ist von besonderer Qualität, sehr schwer, schön glatt und weich, mit einem leichten seidigem Glanz. Die Lauflänge dürfte wohl um die 150 Meter pro 50 Gramm liegen und verstrickt habe ich exakt 285 Gramm.

Mittwoch, 6. April 2011

Die verstrickte Dienstagsfrage 14/2011

Das Wollschaf fragt: Wo liegt Euer persönlicher Komfortbereich beim Stricken?
- bei Stricknadeln? Mit welchen Nadelstärken strickt Ihr am liebsten? Mit welchen nur ungern und welche vermeidet Ihr ganz?
- beim Material? Welche Fasern behagen Euch? Und welche gar nicht?


Bei Nadelspielen für Socken aus handelsüblicher vierfädiger Wolle verwende ich am liebsten die Stärke 2,25. Zuerst habe ich häufig mit Nadel 2,0 gestrickt, doch das ist mir inzwischen zu dünn und das Gestrickte wird zu fest. Mit Nadel 2,5 wird es mir dagegen zu locker und je nach Beschaffenheit der Wolle kann das Maschenbild etwas unregelmäßig aussehen.

Für Pullover reichen die bevorzugten Nadelstärken derzeit von 3,0 bis 4,0. Dickere Nadeln verwende ich eigentlich nie, es wird einfach zu anstrengend, je dicker die Nadeln werden. Und mit Größen unter 3,0 habe ich noch keine wirklichen Erfahrungen sammeln können, deswegen weiß ich nicht, wie es sich anfühlt, einen ganzen Pullover mit so dünnen Nadeln zu fertigen.

Was die Garne angeht: für Socken mag ich gerne Wolle, die etwas robuster ist. Ich würde softe Merinowolle, Cashmere oder Alpaca nicht für etwas so stark Beanspruchtes wie Socken verwenden. Ich kaufe für meine Socken auch nur Garne mit Polyester-Anteil, weil diese viele Fußmärsche und Wäschen gut überdauern. Für Oberteile bevorzuge ich Garne aus Naturfasern, erlaubt ist auch ein geringer Anteil Kunstfaser, wenn es die Eigenschaften der Wolle verbessert, sie haltbarer oder formbeständiger macht. Was ich nicht so gerne mag, sind solche Garne, denen man kaum noch anmerkt, dass ihr Rohstoff Wolle ist, also wenn durch Färben die natürlichen Nuancen abgetötet sind, wenn die Faser sich anfasst wie künstlich, gar nicht mehr den Griff von Wolle hat. Und was die Garnstärke betrifft: am liebsten sind mir solche mit einer Lauflänge von 150 Meter pro 50 Gramm aufwärts.

Sonntag, 3. April 2011

Schwarzer Rautenmusterpullover


Die Aufgabe, die ich mir selber gestellt habe, war eigentlich nicht so schwer zu lösen, dennoch hat es mich einiges an Konzentration und vor allem Ausdauer gekostet: ich wollte eine Art Prototyp eines Pullovers erstellen, nach dem ich dann in Zukunft meine anderen Projekte berechnen kann. Das heißt, die Länge und Breite des Stückes sollten ideal auf meine Körpergröße und meinen Umfang abgestimmt sein, der Pullover sollte einen runden, nicht zu weiten Ausschnitt haben, sollte gerade geschnitten sein und ich wollte eingesetzte Ärmel mit Armkugel stricken. Das Rautenmuster habe ich aus einer alten Strickzeitschrift (Mikado) herausgesucht und alles weitere nicht beachtet.

Das Komplizierteste waren die Ärmel – ich habe mich dabei nach einigem Hin und Her an Tichiros Methode orientiert, was dann ziemlich schnell zum gewünschten Erfolg geführt hat. Beim Halsausschnitt habe ich alles Mögliche probiert und bin dann beim Italienischen Abnähen gelandet. Diese Methode erfordert drei Arbeitsschritte, die sich ständig wiederholen und dauert dementsprechend lange. Es lohnt sich aber, denn es entsteht ein optimaler und relativ elastischer Bündchenabschluss.

Mit dem Ergebnis bin ich nach den vielen Anläufen und Versuchen erst einmal zufrieden und habe wieder Hoffnung, dass mir in Zukunft auch größere Werke gelingen. Beim nächsten Pullover möchte ich gerne eine Taillierung arbeiten, weil ich festgestellt habe, dass ich die Kastenform, die ich von früher noch kenne, gar nicht mehr modisch finde.

Gar nicht zufrieden bin ich allerdings mit der Wolle. Ich habe sie beim Finkhof gekauft. Sie wirkt sehr strohig, fasst sich nicht gut an und hat durch die Färbung ihren Glanz eingebüßt.

Donnerstag, 31. März 2011

Paraphernalia


Nach einer längeren Phase, in der ich mit verschiedenen rechts-links-Mustern experimentiert habe und darüber etwas vom Kurs abgekommen bin, wollte ich diesmal etwas machen, was anspruchsvoller ist, was mehr Konzentration benötigt und was meinen Vorlieben eher entspricht – Zöpfe.

Die Paraphernalia-Socken haben mich gleich auf den ersten Blick begeistert, ich habe die Anleitung schon recht lange liegen und konnte mich nur nicht dazu durchringen, endlich damit anzufangen. Jetzt habe ich festgestellt, dass das Muster auf den ersten Blick kompliziert wirkt, aber sehr leicht zu stricken ist. Man benötigt nur einen Reihenzähler, damit man mit den Verkreuzungen nicht durcheinander kommt. Es wird nur alle paar Reihen über einen Mustersatz von 25 Maschen verkreuzt, ansonsten strickt man ein Rippenmuster aus 3 M rechts und 1 Masche links. Simpel, doch dadurch wird der Zopf besonders hervorgehoben.

Im Original werden die Paraphernalia-Socken mit einem Bündchen gestrickt. Das kam mir aber wie ein Stilbruch vor. Deswegen habe ich gleich mit dem Muster begonnen. Für die Ferse habe ich die Herzchenform verwendet und das Rippenmuster auch bei der Fersenwand beibehalten.

Mit der ausgewählten Wolle von Woolworth habe ich allerdings ein Problem: sie filzt sehr, so dass ich dieses Paar Socken erst mal nur zur Probe gestrickt habe, um zu schauen, wie das Muster wirkt. Ich kann mir den Zopf auch gut bei Handschuhen oder einem Pullover als Mittelteil oder in zwei seitlichen Streifen vorstellen.

Dienstag, 29. März 2011

Lynne Watterson: Das große Buch der Zopfmuster


In letzter Zeit gibt es hier ziemlich viele Strickbücher zu sehen, die ich erworben habe. Auch dieses aus dem Englischen übersetzte Buch von Lynne Watterson möchte ich Euch gerne vorstellen.

Die deutsche Ausgabe erschien im September 2010 im OZ Verlag. Der Originaltitel lautet: The Very Easy Guide to Cable Knitting. Es ist ein Buch für absolute Zopfneulinge. Schritt für Schritt wird das Zöpfe stricken erklärt, von falschen bis echten Zöpfen sind auch jeweils einige einfache Grundmuster vorgestellt. Die Mustersammlung ist zwar nicht sehr umfangreich, sie enthält vieles, was ich in anderen Musterbüchern schon habe, dafür ist sie aber sehr gut ausgewählt.

Weswegen ich das Buch behalten habe hat zwei Gründe. Erstens ist es wieder eines jener Strickbücher, das absolut stimmig und gelungen ist. Sowohl die Aufmachung als auch der Inhalt überzeugen mich. Alles ist logisch aufgebaut und sehr schön grafisch umgesetzt. Lynne Watterson verwendet vorwiegend Naturgarne in ihren natürlichen Farben wie Beige, Weiß, Braun und Grau. Die verschiedenen Fasern haben eine ganz unterschiedliche Wirkung, das kann man an den abgebildeten Mustern sehr gut erkennen.

Zum zweiten: Es gibt hier ein paar wunderschöne Modelle für Kissen, einen Wärmflaschenbezug und eine Decke, alles Dinge, die ich gerne stricken möchte und für die ich schon lange Ideen sammle. Außerdem wird das Buch abgerundet durch ein Schlusskapitel, das die Herstellung von Fransen, Quasten, Pompons und Kordeln behandelt, lauter Dinge, für die ich auch noch keine Anleitungen habe.
 

Samstag, 26. März 2011

Elizabeth Zimmermann: Knitter`s Almanac

Wieder ein Buch von Elizabeth Zimmermann, nachdem ich „Knitting Without Tears“ so lehrreich und herzerfrischend fand. Ein auf schönem Papier gedrucktes und fest gebundenes Buch zum Liebhaben! Es ist eine neue, Ende vergangenen Jahres erschienene Gedenkausgabe des Knitter`s Almanac, zum hundertsten Geburtstag von Elizabeth Zimmermann. Mit neu fotografierten Modellen, einem zusätzlichen Vorwort von Stephanie Pearl-McPhee und einem Anhang mit einer Anleitung für den February Lady Sweater von Pamela Wynne.

Bei der wöchentlichen Wollschaffrage hieß ein einmal: Welche Strickdesigner würdet ihr gerne einmal treffen? Darauf habe ich jetzt eine Antwort: ich hätte gerne einmal Elizabeth Zimmermann getroffen. Leider ist sie ja schon verstorben, also bleibt es ein theoretischer Wunsch. Warum ausgerechnet sie? Es ist ihre Leidenschaft, mit der sie das Stricken betreibt. Wenn ich mir wieder einmal verständnislose Blicke einfange und anhören muss, dass ich doch auch mal was anderes machen könnte außer Stricken, dann denke ich an Elizabeth Zimmermann und weiß, es ist okay so. Denn sie hatte eine wirkliche Passion fürs Stricken.

In dem Buch bekommt jeder Monat des Jahres ein Projekt zugeordnet. Das sind Pullover, Handschuhe, Mützen, ein großes rundes Tuch, eine Decke, Leggins und diverse Kleinteile. Das war aber nicht der Grund, das Buch zu kaufen. Ich wollte einfach noch mehr von Elizabeth Zimmermann lesen, ihren unvergleichlich humorvollen Stil und ihre Warmherzigkeit noch ein Weilchen genießen. Es ist nicht nur ein Strickbuch, es ist auch unterhaltsame Literatur!

Dienstag, 22. März 2011

Die verstrickte Dienstagsfrage 12/2011

Das Wollschaf fragt: Wie archiviert ihr eure Zeitschriften und Anleitungen? In Ordnern, einscannen, lose Sammlungen? Sortiert ihr nach Themen, Jahrgängen oder ähnlichem. Wie merkt ihr euch die Dinge die gestrickt werden sollen?

Meine Zeitschriften sammle ich in Zeitschriftenordnern, sortiert nach Titeln. Einzelne Anleitungen, die ich aus dem Internet ausgedruckt habe, kommen in eine Plastikhülle und werden in einem Aktenordner abgeheftet. Diesen Ordner habe ich nach Themen unterteilt, also Socken, Pullover, Mützen, Handschuhe, Stricktipps usw. Einige Anleitungen, die ich sehr häufig benötige, wie Größentabellen oder Grundlagen des Strickens, habe ich laminiert, damit sie sich nicht so schnell abnutzen.

In den Zeitschriften markiere ich alles Interessante mit kleinen Klebezettelchen. So finde ich es schneller. In den Aktenordnern mit den Ausdrucken sammle ich eigentlich nur, was ich auch wirklich benötige. Ich drucke nicht wahllos Anleitungen aus und weiß somit meist, was ich habe. Alles andere, nicht Ausgedruckte, wird auf dem Computer gespeichert, natürlich auch fein säuberlich nach Themen geordnet. Ab und zu sichere ich diese Daten auf einem Stick, damit auch wirklich nichts verloren geht.

Sonntag, 13. März 2011

Zöpfchen und Rippen


Inzwischen habe ich im Sockenstricken einen Zustand erreicht, den ich grob mit einem achtzigprozentigem Zufriedenheitsfaktor beziffern würde. Es gelingt mir jetzt immer besser, auch ein schwierigeres Muster in einem oder höchstens zwei Anläufen umzusetzen. Ich kann die benötigte Nadelstärke und Maschenzahl viel leichter abschätzen und fühle mich im ganzen Strickprozess freier und souveräner. Das macht natürlich Mut, noch mehr zu wagen. Und es zeigt mir, dass man mit Übung einiges erreichen kann. Das Gefühl nehme ich mit in die nachfolgenden Projekte.

Abgeschaut habe ich das Muster mit den Zöpfchen und Streifen in einem meiner Lieblingsblogs, ich habe es dann frei nachgearbeitet.

Die Socken sind für eine liebe Freundin zum Geburtstag. Für die leuchtende Farbe Orange habe ich mich entschieden, weil sie mich an die Kleidung buddhistischer Mönche erinnert. Sie soll ja die Stufe höchster Erleuchtung symbolisieren.

Das Muster geht so:
Angeschlagen habe ich 80 Maschen mit Nd. 2,25 in vierfädigem Sockengarn.
Das Bündchenmuster: beginnen mit *2 M re, 2 M li, ab * immer im Wechsel über 15 Runden.
1. Rd. des Zopfmusters.: 2 M re, 1 M li, 4 M nach vorn oder hinten verzopfen, 1 M li
2. – 6. Rd.: 2 M re, 1 M li, 4 M re, 1 M li
Die 1. bis 6. Rd. stets wdh.

Samstag, 12. März 2011

Aller guten Dinge...

Es hat etwas gedauert, bis der dritte Band der Musterbücher von Erika Knight ankam, es schien, als wäre das Buch nicht mehr verfügbar. Umso größer die Freude, dass es doch noch geklappt hat - nun ist die Sammlung komplett! Diese drei Bücher sind wieder so ein Fall von „Muss ich haben“, auch wenn ich nicht weiß, welche der Beispiele ich tatsächlich umsetzen werde. Der Grund ist einfach und überzeugend: die Bücher sind mit sehr viel Sinn für Ästhetik gestaltet. Sie sind in einem quadratischen Format mit verstärktem Cover, die Farben sind dezent, das Papier hochwertig, die Drucke klar und scharf. Das ist etwas, was mich an englischsprachigen Büchern oft überzeugt: ihr Aufmachung. So ist es kein Wunder, dass in meiner stetig wachsenden Strickbibliothek die englischsprachigen Titel inzwischen überwiegen.

Mittwoch, 9. März 2011

Elizabeth Zimmermann: Knitting Without Tears

Es gibt so Tage, da habe ich das Gefühl, dass ich immer noch eine Strickanfängerin bin, obwohl ich doch schon ein paar Jahre stricke. Es gibt so gar keine Fortschritte zu vermelden, nichts wird so, wie es sein sollte. Ich bin nicht sehr mutig, was neue Techniken angeht und brauche immer einen kleiner Anstoß, um es mit etwas Neuem zu versuchen. Zum Beispiel spiele ich schon so lange mit dem Gedanken, einen Pullover mal ohne Nähte in Runden zu stricken, aber ich konnte mich noch nicht dazu durchringen. Dabei weiß ich, dass es ein wirklich tolles Gefühl ist, wenn man eine anfangs schwierige Aufgabe meistert! Nun ja, gerade stecke ich wieder mal in einer Strickkrise und da habe ich mir Trost gesucht bei einer Frau, die das Stricken wirklich beherrscht: bei Elizabeth Zimmermann. Ich habe schon so viel Gutes über sie gehört, vor allem über ihre amüsante Art zu schreiben. Also habe ich mir jetzt dieses Büchlein zugelegt, zum Tränen trocknen vielleicht auch….

Hier noch ein paar Bemerkungen zum Inhalt für alle, die das Buch noch nicht kennen. Das Buch, das eher ein Heftchen ist, erschien 1971, ich denke mal im Eigenverlag. Es sieht ein bisschen aus wie eine Semesterarbeit übers Stricken, viel Text, eine Handvoll Zeichnungen und ganz wenige sehr undeutliche Schwarz-weiß-Fotos. Das macht aber nichts, weil Elizabeth Zimmermann das wieder ausgleicht durch ihr umfangreiches Wissen und Können. Sie beginnt mit den einfachsten stricktechnischen Dingen und behandelt dann in fünf Modellen, wie man Pullover in Runden strickt, ohne Seitennähte. Es ist die von ihr selber bevorzugte Art zu stricken und sie hat ein Prozent-System entwickelt, das es einem erlaubt, Pullover für alle Körpergrößen und Umfänge zu errechnen. Interessant finde ich neben dem Seamless Yoke Sweater auch den nahtlosen Raglan-Sweater und den Pullover mit Sattelschultern. Der Idee, das ganze in Runden zu stricken, bin ich so noch nirgends begegnet.

Ich denke, die Bücher von Elizabeth Zimmermann gehören in jede Bibliothek einer ambitionierten Strickerin.