Mittwoch, 28. Mai 2008

Wollige Post


Das hier kam dieser Tage mit der Post: Lieblingswolle vom Finkhof. Da haben wir zum einen eine helle Fuchswolle. Diese stammt vom Coburger Fuchsschaf, einer vom Aussterben bedrohten Rasse. Es hat von Natur aus diesen schönen beigefarbenen Farbton. Die mittelbraune Wolle stammt von einer anderen Schafrasse und zwar vom Juraschaf. Dieses ist in den Alpenregionen in der Schweiz und in Österreich beheimatet. Auch hier ist der Farbton ein natürlicher.

Es ist jeweils ein zweifädig gezwirntes Garn, welches in zwei verschiedenen Stärken zu haben ist. Das dickere hat eine Lauflänge von 150 Meter pro 100 Gramm; das dünnere bringt es auf 300 Meter pro 100 Gramm. Ich habe mich diesmal für das dünnere Garn entschieden.

Warum ich die Wolle vom Finkhof so mag: sie hat einen handgesponnenen Charakter und entscheidet sich dadurch von den industriell hergestellten Markengarnen. Allerdings ist sie nichts für Empfindliche, denn sie kratzt ein wenig. Mich stört das aber nicht.
Außerdem verlangt sie eine besondere Pflege. Was ich nicht machen würde: die fertig gestrickten Teile in die Waschmaschine geben. Ich wasche sie in diesem Fall in lauwarmem Wasser von Hand und lege sie flach zum Trocknen auf den Wäschestander. Das ist zwar aufwändiger, gewährleistet aber, das das Strickstück so bleibt wie es die Nadeln verlassen hat.
Neben den Naturfarbtönen gibt es beim Finkhof auch noch gefärbte Wolle in kräftigen Tönen. Besonders schön finde ich die bunten leicht melierten Garne, die entstehen, wenn hellgraue Wolle eingefärbt wird.

Gibt es neben mir noch jemanden, der Erfahrung mit Finkhof-Wolle gemacht hat? Ich bin schon seit vielen Jahren Kunde dort. Sie bieten nicht nur Wolle an, sondern auch Textilien, Felle und Betten. Interessant ist, dass der Finkhof eine Kommune ist, die seit 1979 Bestand hat. Ich hoffe sehr, dass es ihn noch viele Jahre geben wird! Einen kostenlosen Katalog kann man
hier anfordern.

Dienstag, 27. Mai 2008

Katharina Buss "Das große Strickbuch"


Vielleicht ist es ja völlig überflüssig, dieses Grundlagenwerk hier vorzustellen, weil es eh jeder hat. Aber vielleicht findet sich auch der eine oder andere, der es noch nicht besitzt. Denjenigen möchte ich das Buch gerne weiterempfehlen. Ich habe nämlich selten ein so übersichtlich gestaltetes und logisch aufgebautes deutschsprachiges Strickbuch gesehen. Es könnte für jene von Interesse sein, die gerade das Stricken begonnen haben und einen gut geschilderten und bebilderten Lehrgang suchen.

So beginnt das Buch mit den Grundtechniken des Strickens, vom Maschenanschlag über Grundmuster, Ab- und Zunahmen bis hin zum Abketten. Was ich so wunderbar finde: Katharina Buss zeigt nicht nur einen Weg, sondern alle nur erdenklichen Möglichkeiten auf, so dass auch der Geübte noch was lernen kann.

Auf die Grundtechniken folgt ein Kapitel, in dem alles über Bündchen, Blenden, Ausschnitte und Kragen zu lesen ist. Ausgefallene Kragenlösungen findet man hier allerdings nicht.

Dann geht es an die Ausarbeitung – wie man Nähte schließt.

Es folgt eine Anleitung zu den verschiedenen Stricktechniken wie etwa Patent, Zopf- und Lochmuster und Jacquardstrickerei.

Darauf folgt ein Kapitel über das Maßnehmen und unterschiedliche Schnittmuster für Pullover.

Unter den anschließend vorgestellten kompletten Modellen ist allerdings nichts Besonderes und auch die Anleitung für Socken und Handschuhe zeigt nur eine einzige Stricktechnik. Fortgeschrittene finden hier nichts Neues.

Auch die zum Schluss vorgestellten Muster sind nur eine kleine Auswahl aus vielen Möglichkeiten. Aber mehr davon würde auch den Rahmen des Buches sprengen.

Ich habe mein Exemplar vor ein paar Jahren bei Weltbild erstanden, deshalb hat es ein anderes Cover. Der Inhalt dürfte aber derselbe sein wie bei der im Buchhandel für 16,90 Euro erhältlichen Ausgabe.