Montag, 13. September 2010

Aufs Wesentliche ...

... habe ich mich bei dieser Mütze beschränkt. Auch deshalb, weil das erst mein dritter Versuch ist, eine Mütze zu stricken, und dafür hat es erstaunlich gut geklappt und ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Ich habe mich für ein klassisches Rippenmuster aus zwei rechten und zwei linken Maschen entschieden. Damit die Ohren schön warm sind, wird die Mütze umgeschlagen. Sie ist übrigens ein Geburtstagsgeschenk für ein männliches Familienmitglied.

Garn: Lang Yarns Merino 150, Farbe 197.0068, 100 % Merino, ca. 150m/50g
Nadeln: Nadelspiel 2,75
Verbrauch: 66 Gramm

Anleitung:
Für einen Kopfumfang von 60 cm: Mit einem Nadelspiel Stärke 2,75 136 M anschl. und über 83 Rd. 2 M re, 2 M li im Wechsel str. In der 84. Rd. mit den Abnahmen beginnen und zwar zuerst 2 M re str. und 2 M li zus. str. Dann über 7 Rd. 2 M re, 1 M li str. In der 92. Rd. 2 M re zus. str., 1 M li. Dann 3 Rd. 1 M re, 1 M li str. In der 96. Rd. 3 M re zus. str. mit betonter Mittelmasche (2 M zusammen wie zum Rechtsstr. abheben, 1 M re str., die beiden abgehobenen M zusammen überziehen), 1 M li. Über 2 Rd. 1 M re, 1 M li str. In der 99. Rd. fortlaufend 2 M re zus. str. In der 100. Rd. alle M re str, in der 101. Rd. fortlaufend 2 M re zus. str. Die restlichen Maschen mit dem abgeschnittenen Faden zusammen ziehen und verstechen.

Sonntag, 12. September 2010

Ein Abenteuer ...

… war es wieder, diese Socken so zu stricken, wie ich es gewöhnlich tue: von oben nach unten. Obwohl ich ja mit diesem Muster schon Erfahrung hatte, musste ich doch noch mal alles neu berechnen. Zum einen habe ich dünnere Nadeln verwendet und eine andere Wolle, die auch irgendwie dünner war. Also kam es in der Weite nicht hin und in der Länge auch nicht. Da bin ich während des Ribbelns auf die Idee gekommen, es doch beim nächsten Mal von der Spitze ausgehend zu probieren, obwohl ich wirklich viel lieber beim Schaft beginne. Aber so würde mir sicher viel Arbeit (Ribbeln) erspart bleiben. Vielleicht ist es auch nur Gewöhnungssache und gar nicht so schlimm, mal andere Wege zu beschreiten?

Garn: Sockenwolle 4-fädig in schwarz (75% Schurwolle, 25% Polyamid), ca. 210m/50g

Verbrauch: 108 Gramm
Nadeln: Nadelspiel 2
Größe: 40

Anleitung fürs Aranmuster:
Muster-Rapport geht über 14 Maschen
Gesamtzahl der Maschen für die Socken muss durch 4 teilbar sein
Vor und nach dem Rapport zuerst 2 M li str, dann 2 M re usw.
Rapport:
1. R.: 5 M re, 4 M nach hinten verkreuzen (= 2 M auf eine Hilfs-Nd hinter die Arbeit legen, die nächsten 2 M der li Nd re str., dann die M der Hilfs-Nd re str.), 5 M re
2. R.: alle M re (ebenso bei allen geraden Runden bis Rd. 22 alle M re str.)
3. R.: 4 M re, 3 M nach hinten verkreuzen (= 1 M auf einer Hilfsnadel hinter die Arbeit legen, die nächsten 2 M der li Nd re str., dann die M der Hilfs-Nd re str.), 3 M nach vorn verkreuzen (= 2 M auf eine Hilfs-Nd vor die Arbeit legen, die nächste M der li Nd re str., dann die 2 M der Hilfs-Nd re str.), 4 M re
5. R.: 3 M re, 3 M nach hinten verkreuzen, 2 M re, 3 M nach vorn verkreuzen, 3 M re
7. R.: 2 M re, 3 M nach hinten verkreuzen, 4 M re, 3 M nach vorn verkreuzen, 2 M re
9. R.: 1 M re, 3 M nach hinten verkreuzen, 6 M re, 3 M nach vorn verkreuzen, 1 M re
11. R.: 3 M nach hinten verkreuzen, 8 M re, 3 M nach vorn verkreuzen
13. R.: 3 M nach vorn verkreuzen, 8 M re, 3 M nach hinten verkreuzen
15. R.: 1 M re, 3 M nach vorn verkreuzen, 6 M re, 3 M nach hinten verkreuzen, 1 M re
17. R.: 2 M re, 3 M nach vorn verkreuzen, 4 M re, 3 M nach hinten verkreuzen, 2 M re
19. R.: 3 M re, 3 M nach vorn verkreuzen, 2 M re, 3 M nach hinten verkreuzen, 3 M re
21. R.: 4 M re, 3 M nach vorn verkreuzen, 3 M nach hinten verkreuzen, 4 M re
Die 1. bis 22. Runde stets wiederholen.

Mittwoch, 8. September 2010

Wendy D. Johnson: Von der Spitze zum Bündchen

Ganz neu herausgekommen: diese deutsche Übersetzung des Buches „Socks from the Toe up“ von Wendy D. Johnson. Und wie der Titel schon andeutet, will das Buch uns vermitteln, wie man Socken von der Spitze an strickt. Die Autorin praktiziert diese Methode selbst mit großer Begeisterung und das wirkt sehr ansteckend.

Zuerst wird der Leser damit vertraut gemacht, wie die Spitze zu stricken ist. Es gibt fünf Möglichkeiten, die mit detailliertem Text und Zeichnungen verdeutlicht werden: die Spitze mit verkürzten Reihen, mit Achteranschlag, die Einfach-Spitze, der türkische Maschenanschlag und Judys Zauberanschlag – für mich auf den ersten Blick alles völlig neue Methoden, von denen ich hier zum ersten Mal lese. Weiter geht’s mit Hinweisen, wie man mit Nadelspiel, zwei Rundstricknadeln oder nur einer langen Rundstricknadel Socken stricken kann. Dann folgen drei verschiedene Techniken für Fersen: die Ferse mit verkürzten Reihen, die Zwickelferse und die Hebemachen-Ferse. Und schließlich der Abschluss am Bündchen – auch hier vier Methoden: das Abnähen, das Russische und Italienische Abketten und die Mäusezähnchen-Kante.


Im zweiten Teil des Buches stellt uns Wendy Johnson anhand von drei glatt rechts gestrickten Basismodellen vor, wie man die eben genannten Techniken für Spitze und Ferse am besten an einem Übungssocken probieren kann.

Der dritte Teil widmet sich schließlich den eigenen Kreationen der Autorin - 20 sind hier beschrieben. Es sind zum größten Teil Lochmuster aber auch ein paar sehr schöne Guernsey-Socken und Zopfmuster. Die Lochmuster sind eigentlich für das Stricken mit zwei oder einer Rundstricknadel gedacht, aber das wird Liebhaber des Nadelspiels sicher nicht von der Nacharbeitung abhalten.

Insgesamt ein sehr gelungenes Buch für alle SockenstrickerInnen und das bei einem wirklich erschwinglichen Preis von 9,99 Euro.

Donnerstag, 19. August 2010

Geduldsprobe

Diese Socken haben mich ganz schön Nerven gekostet! Ich hab geribbelt wie ein Weltmeister, um endlich das gewünschte Ergebnis zu erreichen. Entweder waren die Nadeln zu dünn, der Umfang des Strumpfes zu weit oder zu eng, die Wolle reichte nicht oder das Muster war nicht richtig eingeteilt. Jetzt bin ich um einige Erfahrung reicher, und weil mir diese Socken so sehr gefallen, habe ich gleich ein neues Paar mit demselben Muster für mich begonnen. Diese Socken sind ja ein Geschenk und mit der Aussicht auf mein eigenes Paar fällt es mir leichter, mich davon zu trennen.

Garn: Regia 4-fädig Color, Farbe 01933 denim schwarz (75% Schurwolle, 25% Polyamid), ca. 210m/50g

Verbrauch: 80 Gramm
Nadeln: Nadelspiel 2,25
Größe: 40
Muster: Aransocken, abgeschaut bei Ingrids Strickpraxis, etwas abgewandelt

Montag, 9. August 2010

Manchmal ...

... kaufe ich Wolle und weiß sofort, welches Muster ich stricken möchte. Oft dauert es aber eine Weile, bis mir eine Idee kommt. Diesmal war mir überhaupt nicht klar, was passen würde. Die Wolle ist schwarz-grau gemustert. Also eher wenig Muster. Es sollte auch nicht altbacken wirken, sondern modisch und klar. Aber nur einfach Rippen zu stricken, schien mir etwas zu gedankenlos. Es ist ein Geschenk an eine Person, die ich noch nie getroffen habe, nicht ganz einfach also… Ich habe mich schließlich für ein Muster entschieden, das ich bei Ingrid zum ersten Mal so ähnlich gesehen habe. Ein Aranmuster, also etwas, das mir gefällt und hoffentlich auch die Empfängerin zufrieden stellt.

Montag, 2. August 2010

Nancy Bush: Folk Socks

Inzwischen bin ich ein richtiger Fan von Nancy Bush geworden und auch dieses neu erworbene Buch hat mich nicht enttäuscht. Es ist klug und informativ geschrieben, mit nicht allzu langen Texten und es ist zudem noch sehr schön gestaltet - besonders gefallen mir die Fotos der von der Autorin entworfenen Modelle.

Das Buch lässt sich in drei Teile gliedern. Der erste beschäftigt sich mit den Ursprüngen von handgestrickter Fußbekleidung. Besonderes Augenmerk legt Nancy Bush auf die Tradition in Großbritannien und unterscheidet dort einzelne Regionen. Auch andere europäische Länder werden dann noch kurz angeschnitten. Dann folgt ein Teil, wo erklärt ist, wie man sich dem Thema Socke technisch nähert, vom Anschlag über Spitzen bis hin zu Fersen-Varianten. Zum Schluss gibt es 18 Socken-Modelle, die sich an verschiedenen historischen Beispielen und Traditionen orientieren. Hier findet auch jede der vorgestellten Spitzen und Fersen Anwendung.


Auch in diesem Buch gelingt es Nancy Bush, den Sinn für Historisches zu wecken, etwas, was mich immer wieder sehr inspiriert und begeistert.

Donnerstag, 29. Juli 2010

Die verstrickte Dienstagsfrage 30/2010

Etwas verspätet meine Antwort zur dienstäglichen Wollschaf-Frage:
Ich verwende sehr gern handgefärbte Wolle, die immer in Strängen geliefert wird. Erheblich weniger gern verbringe ich meine Zeit damit, diese Stränge mühsam per Hand zu Knäueln zu wickeln. Manchmal verheddert sich der Faden beim Wickeln, manchmal ist der Strang in sich verheddert, es gibt Knoten, die man fluchend aufdröseln muss, man hat keine passende Stuhlrückenlehne oder sonstwas zum Abwickeln des Garns - kurzum, die Zeit, die ich mit dieser höchst ungeliebten Tätigkeit gezwungenermaßen verbringe, würde ich viel, viel lieber ins Stricken investieren! Ich bin nämlich Strickerin, nicht Wicklerin.) Wo und wie macht ihr das mit dem Aufwickeln?

Die Frage hat mich auf den Gedanken gebracht, dass ich Wolle auf Strängen irgendwie schöner finde als die industriell gewickelte. Da hat man das Gefühl, ein Naturprodukt in den Händen zu halten, es ist einfach etwas anderes, so einen Haufen fertige Knäuel vor sich zu haben oder erst mal die Wolle selber in eine Form zu bringen, so dass man sie verstricken kann. Dieses Tätigkeit macht mir gar nichts aus, ganz im Gegenteil. Ich genieße es genauso wie das Stricken. Obwohl ich eine Haspel besitze, nehme ich meistens doch meine Knie, um den Strang zu spannen, es sei denn, das Garn ist sehr dünn. Dann kommt das schlichte aber praktische Gerät zum Einsatz und verhedderte Stellen gibt es in der Regel nicht.

Gentleman`s Half Hose in Ringwood Pattern


Dieses Muster aus dem Buch „Knitting Vintage Socks“ von Nancy Bush hat es mir derzeit irgendwie angetan. Ich hatte es ja schon für Söckchen verwendet, jetzt wollte ich mal die längere Variante mit Wadenabnahmen für den Herrn probieren. (Ein Klick aufs Bild macht es größer.) Dabei habe ich festgestellt, dass es riesigen Spaß macht, wadenlange Strümpfe zu stricken. Man hat einfach länger das Vergnügen mit diesem leicht zu strickenden aber nie langweiligen Muster. Und damit ich auch was davon habe, plane ich schon ein nächstes Paar für mich selber.

Garn: Glenmore Sporty Farbe 102 (75% Schurwolle, 25% Polyamid), ca. 210 m/50 g

Verbrauch: 124 Gramm
Nadeln: 2,25 und 2,5
Größe: 44
Muster: Gentleman`s Half Hose in Ringwood Pattern aus Nancy Bush „Knitting Vintage Socks“

Sonntag, 25. Juli 2010

Neustart

Dies war einmal ein Aran-Pullover, beziehungsweise sollte einer werden. Ich habe ein ganzes Jahr immer wieder mutig drauflosgestrickt, geribbelt, wieder begonnen, ohne die Lust zu verlieren – aber die Ahnung war schon während des Strickens da: das wird nichts. Erlöst hat mich nun endlich die Tatsache, dass die Wolle nicht ausreichte und in der passenden Partie auch keine mehr nachzubestellen war. Ich war fast glücklich dass es so gekommen war, zu einem Ende, das mich zwang, noch mal ganz neu zu planen. Diesmal habe ich mir ein ganz einfaches Muster ausgesucht, ohne Zöpfe und Verschränkungen, schlichte Rauten, nach einer Anleitung aus einem alten Strickheft. Ich möchte jetzt nur noch eines: endlich mal wieder etwas Größeres fertigstellen und das Glücksgefühl, wenn der Pullover dann auch von mir getragen werden kann!

Sonntag, 11. Juli 2010

Gentleman`s Fancy Sock

Wieder mal ein Muster aus dem Buch „Knitting Vintage Socks“ von Nancy Bush. Es besteht aus versetzten Streifen von je zwei linken und rechten Maschen und ließ sich wunderbar stricken, da es sehr übersichtlich ist. Ich finde, dass solche einfachen Rechts-Links-Muster für Männerstrümpfe am besten geeignet sind. Zöpfe sind Geschmackssache, ich konnte sie bisher leider noch nicht durchsetzen bei den männlichen Familienmitgliedern.

Diesmal habe ich eine Käppchenferse gewählt, weil die Strümpfe für einen Männerfuß mit hohem Spann sind. Sie haben so am Fuß mehr Spielraum als bei meiner sonst so geliebten Bumerangferse. Auf die von Nancy Bush vorgeschriebenen Abnahmen an der Wade konnte ich glücklicherweise verzichten, da der Empfänger eher dünnbeinig ist. Und für den etwas breiteren Fuß bin ich da auf eine viertel Nadelstärke mehr gewechselt.

Garn: KOFUR Strumpf- und Sportwolle Farbe 124 (75% Schurwolle, 25% Polyamid), ca. 210 m/50 g
Verbrauch: 93 Gramm
Nadeln: 2,25 und 2,5
Größe: 43
Muster:
Maschenzahl teilbar durch 4
1.-2. Rd.: alle M re
3.-10. Rd.: 2 M re, 2 M li
11.-12. Rd.: alle M re
13.-20. Rd.: 2 M li, 2 M re

Dienstag, 6. Juli 2010

Der geniale Socken-Workshop

Verfasst von Ewa Jostes und Stephanie van der Linden. Bestimmt muss ich dieses Buch gar nicht mehr vorstellen, weil es alle Sockenstricker schon in ihrem Regal stehen haben. Und wer es noch nicht hat, dem kann ich es nur empfehlen! Ich denke, es richtet sich an Anfänger, aber auch Fortgeschrittene können noch jede Menge gute Tipps bekommen.

Die Autorinnen haben aus verschiedenen Stricktraditionen Möglichkeiten für Anschläge, Bündchen, Fersen und Spitzen zusammengetragen. Hier bin ich beispielsweise zum ersten Mal auf den Gedanken gestoßen, dass man die Fersenform den anatomischen Gegebenheiten des Fußes anpassen kann. Es gibt Füße mit schmalem Tritt und mit breitem, welche mit flachem oder hohem Spann. Und so ergeben sich verschiedene Varianten, eine Ferse passend zu stricken. So ist das Kapitel „Fersenformen“ auch am ausführlichsten. Zum Beispiel werden dort Fersen mit Fersenwand wie Käppchenferse, Hufeisenferse und Herzchenferse beschrieben, dann Fersen mit Schrägnaht wie Bumerangferse, Wickelmaschenferse und falsche Bumerangferse und dann noch Fersenformen, von denen ich noch nie etwas gehört habe: rundgestrickte Fersen.

Es gibt auch Hinweise für Toe-up-Socken, wie man die Maschen an der Spitze anschlagen kann, welche Fersen möglich sind und wie man die Maschen am Bündchen am besten abkettet. Außerdem wird gezeigt, wie man Socken mit der Rundstricknadel fertig.
Zum Schluss folgen noch 13 Socken-Modelle für Kinder und Erwachsene, die ich aber nicht besonders schön finde.
Das Buch insgesamt ist aber sehr gelungen, sehr übersichtlich gestaltet, mit knappen und präzisen Texten, guten Fotos und immer wieder hilfreichen Tabellen für die Mascheneinteilung. Toll auch die beiliegende DVD, auf der alles sehr anschaulich und in mäßigem Tempo über 120 Minuten dargestellt wird.

Mittwoch, 30. Juni 2010

Sommer-Socken in Schwarz


Zur Zeit probiere ich ja verschiedene Muster aus rechten und linken Maschen aus. Diese Socke ist nach einer Vorlage von Nancy Bush entstanden. Das Muster nennt sich „Ringwood Pattern“ aus dem Buch "Knitting Vintage Socks". Auch diesmal habe ich einige Änderungen vorgenommen. Die Wolle hat nur für kurze Söckchen gereicht – aber im Sommer würde ich wahrscheinlich auch keine langen Strümpfe tragen.

Beim Bündchen habe ich statt 2 Maschen rechts, 2 Maschen links eine Masche rechts verschränkt und eine Masche links im Wechsel genommen. Das fand ich passender für ein kurzes Bündchen. Und die bewährte Bumerangferse kam erneut zum Einsatz, die finde ich für mich selber einfach am schönsten. Obwohl mit dünner Nadelstärke 2 gestrickt, waren 64 Maschen ausreichend – ich nehme sonst 72 Maschen auf. Der Grund ist wohl beim Garn zu suchen, das einen Baumwollanteil hat und sich etwas dehnt.

Das Muster habe ich hier schon einmal beschrieben.

Garn: Regia Cotton Farbe 0099 (41% Schurwolle, 34% Baumwolle, 25% Polyamid), 400 m/100 g

Verbrauch: 84 Gramm
Nadeln: 2
Größe: 40
Muster: Gentleman`s Half Hose in Ringwood Pattern aus „Knitting Vintage Socks“ von Nancy Bush

Mittwoch, 16. Juni 2010

Was Schwarzes ...

... habe ich für mich angefangen. Die Vorlage ist aus dem Buch "Knitting Vintage Socks" von Nancy Bush. Ich habe gerade eine Phase, wo ich mit verschiedenen Mustern aus rechten und linken Maschen experimentiere. Einfach nur Rippen zu stricken ist mir zu langweilig. Dieses sehr schlichte Muster ergibt eine schöne Struktur. Es nennt sich "Ringwood Pattern" und geht so:
Rd. 1: * 1 M re, 1 M li, ab * stets wdh.
Rd. 2 und 3: alle M re
Rdn. 1 - 3 stets wdh.

Mittwoch, 2. Juni 2010

Alte Volkskunst Stricken, Sticken, Häkeln

Nach dem Buch „Alte Volkskunst Stricken“ hab ich schon seit längerem Ausschau gehalten. Jetzt hab ich bei eBay gleich die kompletten drei Bände ersteigert. Über den Preis schweige ich, es ist mir fast peinlich, für so wenig Geld so tolle Bücher erhalten zu haben.

Zum Band „Stricken“: wenn man die Bücher von Erlbacher und Fanderl hat, dann braucht man dieses Buch eigentlich nicht kaufen, weil es ähnliche Muster enthält, außerdem ist die Auswahl hier sehr begrenzt. Fertige Anleitungen gibt es nicht, nur Mustervorlagen für Frauenstutzen (5 Lochmuster), Männerstrümpfe (13 Muster mit Verkreuzungen) und für Westen, Jacken und Joppen. Und zwar sind das dort verschiedene Zopfmuster (12 Stück), so genannte Zugmaschenmodel (also mit verschränkten Maschen verkreuzte Muster, 31 an der Zahl), Bandmodel (oder auch Füllmuster, 12 Stück) und Lückerlmodel (Lochmuster, 26 Muster).


Ich finde, dass diese Muster auch gut für Strümpfe zu verwenden sind. Man muss nur beachten, dass immer eine Zwischenreihe gestrickt werden muss, die der Rückseite von glatten Strickteilen entspricht und wo nicht gemustert wird.

Eine Offenbarung war für mich der Band zum Sticken. Ich kannte mich mit der Materie gar nicht aus und war völlig platt über die Unzahl von verschiedenen Stichen, die das Buch sehr anschaulich behandelt, es sind fast 60! Unterteilt sind sie in Linienstiche, Überwindelstiche, Schlingstiche, Kettenstiche und Knotenwickelstiche. Gefolgt von Durchbruch, Hohlsaum und Monogrammen. Für jeden dieser Stiche gibt es Zeichnungen, wie sie auszuführen sind und eine Fotografie, die die Umsetzung veranschaulicht. Es geht darum, die Stiche zu erlernen, das Buch ist keine Mustersammlung.

Beim Band zum Häkeln wurden ausschließlich Spitzen gesammelt, die als Verzierung für Wäsche, Gardinen, Tischdecken, Kissen, Kleidung etc. dienen. Sie sind unterteilt in schmale, mittelbreite und breite Spitzen. Ein Kapitel beschäftigt sich mit Filet-Häkelei, dann kommen ein paar Beispiele für Rosetten und Sterne sowie Muster für gehäkelte Westen, Jacken und Joppen, schließlich wird die Tunesische Häkelei ganz kurz umrissen.

Ich muss gestehen, dass ich die Bücher wieder und wieder durchblättere - ich kann mich gar nicht satt sehen, und dass obwohl Sticken und Häkeln nicht unbedingt zu meinem Repertoire gehören.

Dienstag, 1. Juni 2010

Die verstrickte Dienstagsfrage 22/2010

Das Wollschaf hat heute eine lange Frage:

Nach meiner Beobachtung gibt es unterschiedliche Arten von Strickerinnen, grob konnte ich folgende Kategorien feststellen:

- die Forscherin: erschließt sich gern neue Techniken, ist an neuen Methoden sehr interessiert, eignet sie sich an und integriert sie gern in ihre Strickpraxis- die Beständige: hat ein festes Repertoire an Techniken, aus denen sie schöpft, ist an einer Erweiterung nicht sehr interessiert.

- die Historikerin: interessiert sich für das Stricken in der Vergangenheit, von Vintage Knits über vergangene Jahrhunderte bis hin zu mittelalterlichen Vorläufertechniken. Rekonstruiert gern.

- die Innovative: ihr geht es darum, auch stricktechnisch die neuesten Trends aufzunehmen und zu verarbeiten.

- die Selbstlose: strickt meist für wohltätige Zwecke und/oder andere (Familie, Freunde, auch Auftragsarbeiten)

- die Avantgardistin: ihre Strickpraxis beginnt dort, wo andere längst aufgehört haben: sie arbeitet mit Plastikbändern, Draht, Kassettenbändern, ist im Freeformbereich tätig oder strickt prinzipiell ohne Anleitung.

- die, die Faserverarbeitung wörtlich nimmt: strickt vor allem mit Materialien, die sie, soweit es ihr möglich ist, selbst verarbeitet hat (Schafe scheren, Wolle waschen, Kardieren, Färben, Spinnen etc.)

Kaum jemand erfüllt eine Kategorie vollständig (Schafe scheren ...) oder gehört ausschließich einer einzigen Kategorie an. Wo würdest Du Dich sehen? Bist Du damit zufrieden oder würdest Du Dir gerne etwas anderes erschließen?

Herzlichen Dank an Jinx für die heutige Frage!

Die Forscherin: eher weniger. Nur wenn mir etwas so gut gefällt, dass ich es einfach nacharbeiten muss. Ich muss längst nicht alles ausprobieren, was mir über den Weg läuft.

Die Beständige: das schon eher. Ich verlasse mich gerne auf das, was ich schon beherrsche und arbeite mich eher im Schneckentempo voran, wenn es um Neues geht.

Die Historikerin: ich bin sehr fasziniert von älteren Stricktechniken und beschäftige mich gerne in der Theorie damit. Und beim Stricken habe ich eher einen Bezug zum Alten als zu den modernen Designerinnen.

Die Innovative: Da ich eher langsam bin, ist ein Trend meist schon wieder Geschichte, ehe ich ihn für mich selber verarbeitet habe!

Die Selbstlose: Ich stricke sehr gerne für andere, bin aber nicht selbstlos, denn ein Lob nehme ich gerne entgegen! Das gibt mir Schwung für die nächsten Projekte.

Die Avantgardistin: Das überhaupt nicht, mit Draht stricken- niemals!

Den letzten Punkt habe ich zumindest theoretisch schon in Erwägung gezogen. Die Vorstellung, alles selber zu machen, finde ich sehr reizvoll und da liegt noch viel Potenzial bei mir verborgen.