Dienstag, 1. Juni 2010

Die verstrickte Dienstagsfrage 22/2010

Das Wollschaf hat heute eine lange Frage:

Nach meiner Beobachtung gibt es unterschiedliche Arten von Strickerinnen, grob konnte ich folgende Kategorien feststellen:

- die Forscherin: erschließt sich gern neue Techniken, ist an neuen Methoden sehr interessiert, eignet sie sich an und integriert sie gern in ihre Strickpraxis- die Beständige: hat ein festes Repertoire an Techniken, aus denen sie schöpft, ist an einer Erweiterung nicht sehr interessiert.

- die Historikerin: interessiert sich für das Stricken in der Vergangenheit, von Vintage Knits über vergangene Jahrhunderte bis hin zu mittelalterlichen Vorläufertechniken. Rekonstruiert gern.

- die Innovative: ihr geht es darum, auch stricktechnisch die neuesten Trends aufzunehmen und zu verarbeiten.

- die Selbstlose: strickt meist für wohltätige Zwecke und/oder andere (Familie, Freunde, auch Auftragsarbeiten)

- die Avantgardistin: ihre Strickpraxis beginnt dort, wo andere längst aufgehört haben: sie arbeitet mit Plastikbändern, Draht, Kassettenbändern, ist im Freeformbereich tätig oder strickt prinzipiell ohne Anleitung.

- die, die Faserverarbeitung wörtlich nimmt: strickt vor allem mit Materialien, die sie, soweit es ihr möglich ist, selbst verarbeitet hat (Schafe scheren, Wolle waschen, Kardieren, Färben, Spinnen etc.)

Kaum jemand erfüllt eine Kategorie vollständig (Schafe scheren ...) oder gehört ausschließich einer einzigen Kategorie an. Wo würdest Du Dich sehen? Bist Du damit zufrieden oder würdest Du Dir gerne etwas anderes erschließen?

Herzlichen Dank an Jinx für die heutige Frage!

Die Forscherin: eher weniger. Nur wenn mir etwas so gut gefällt, dass ich es einfach nacharbeiten muss. Ich muss längst nicht alles ausprobieren, was mir über den Weg läuft.

Die Beständige: das schon eher. Ich verlasse mich gerne auf das, was ich schon beherrsche und arbeite mich eher im Schneckentempo voran, wenn es um Neues geht.

Die Historikerin: ich bin sehr fasziniert von älteren Stricktechniken und beschäftige mich gerne in der Theorie damit. Und beim Stricken habe ich eher einen Bezug zum Alten als zu den modernen Designerinnen.

Die Innovative: Da ich eher langsam bin, ist ein Trend meist schon wieder Geschichte, ehe ich ihn für mich selber verarbeitet habe!

Die Selbstlose: Ich stricke sehr gerne für andere, bin aber nicht selbstlos, denn ein Lob nehme ich gerne entgegen! Das gibt mir Schwung für die nächsten Projekte.

Die Avantgardistin: Das überhaupt nicht, mit Draht stricken- niemals!

Den letzten Punkt habe ich zumindest theoretisch schon in Erwägung gezogen. Die Vorstellung, alles selber zu machen, finde ich sehr reizvoll und da liegt noch viel Potenzial bei mir verborgen.

1 Kommentar:

Jolanda hat gesagt…

Hallo liebe Anke

Jetzt musste ich wirklich schmunzeln als ich diesen Beitrag gelesen habe;-)) Wirklich witzig...also ich denke dass ich mich auf jedenfall zu den innovativen und teilweise auch selbstlosen Srickerinnen zählen würde. Ich denke das passt so und ich würde es auch nicht ändern, denn ich glaube dass jeder in die Rolle "schlüpft" die am besten zu seinem Charakter und seinem Wesen passt.

Liebe Grüsse
Jolanda

PS: und mit den Sockenbrettern geht es voran:-))